Solar-Mülleimer am Exer – ein Pilotprojekt

Stormarner Tageblatt  26.07.2022

Das Solarpanel versorgt den Behälter mit Strom.  Link
Das Solarpanel versorgt den Behälter mit Strom. Link

Bad Oldesloe Sie sind grau, haben eine silberne Klappe und ein Solarpanel: Die drei neuen selbstverpressenden Abfallbehälter rund um den Parkplatz Exer in Oldesloe. Gestern startete die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) zusammen mit der Stadt das Pilotprojekt. „Die Behälter, deren Technik durch ein Solarpanel mit Energie versorgt werden, können dank einer integrierten Presse bis zu fünf Mal so viel Abfall fassen, wie herkömmliche Behälter“, teilt die AWSH mit. Das erleichtere die Abfuhr-Planung der Abfälle und spare durch größere Leerungsintervalle Ressourcen. „Die Füllstände können per Mobilfunk den Betreibern mitgeteilt werden. Bei drohender Überfüllung verriegelt der Abfallbehälter“, so die AWSH, die von den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg mit der Aufgabe der Abfallentsorgung beauftragt ist. Das Projekt läuft vorerst bis Ende des Jahres.  sul

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Arbeiten sind im Zeitplan

Stormarner Tageblatt  25.07.2022

Engpässe beim Material für die Rettungsleitstelle Süd – Katastrophenschutzzentrum im August fertig

Patrick Niemeier

Trotz Problemen bei der Ausschreibung und Engpässen bei Material und ausführenden Unternehmen ist der Bau der neuen Integrierten Rettungsleitstelle Süd in Bad Oldesloe im Zeitplan. Das Katastrophenschutzzentrum Hammoor soll derweil im August 2022 fertig sein.
Wie steht es um die großen Baustellen des Kreises Stormarn? Zuletzt war bekannt geworden, dass es bei der Ausschreibung von Gewerken für die Integrierte Rettungsleitstelle Süd zu Problemen kam, weil in einem Fall alle Bieter einen russischen Geschäftsführer hatten, was mit Blick auf die Sanktionen für die Vergabe öffentlicher Aufträge nicht erlaubt ist.

Kosten steigen bei Materialbeschaffung

Außerdem sind natürlich auch die Baustellen der Kreisverwaltung vom Steigen der Kosten bei der Materialbeschaffung betroffen. Jetzt gibt es Neuigkeiten. „Wir konnten bei der Integrierten Rettungsleitstelle bislang alle zeitkritischen Lose zeitplangerecht submittieren und beauftragen“, sagt Thilo Scheuber, Fachbereichsleiter „Bau, Umwelt und Verkehr“ beim Kreis Stormarn.
Entsprechend konnten befürchtete Verzögerungen bisher verhindert werden. „Ziel ist ja, noch in diesem Jahr das Gebäude dicht zu bekommen“, erklärt Scheuber. Die Leitstelle wird nach ihrem Umzug weiterhin für die Disponierung der Feuerwehr- und Rettungsdienst-Einsätze in den Kreisen Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein zuständig sein. Das Richtfest ist weiterhin für Ende 2022 geplant, die Fertigstellung des Baus für Dezember 2023. Die Inbetriebnahme folge dann im Sommer 2024.

Zum Teil wird es wesentlich teurer

Allerdings sei durchaus aufgefallen, dass die Kosten sich aktuell „sehr dynamisch“ entwickeln und deutlich von den ehemaligen Kalkulationen der Architekten abweichen. „Das ist der aktuellen Marktlage für Materialien geschuldet, aber auch der Verfügbarkeit von ausführenden Unternehmen. Wir haben teilweise Preisabweichungen des Bestbieters von 50 Prozent auf die kalkulierten Kosten“, erklärt Scheuber.
Ein Teil-Auftrag konnte für den Bau der Integrierten Rettungsleitstelle auch tatsächlich noch nicht vergeben werden. Doch das sei noch nicht zeitkritisch für den Bau, allerdings zeitaufwendig. Es gebe eine rechtliche Auseinandersetzung zwischen dem Erst- und Zweitbieter für die Leitstellentechnik – Hard und Software für die Leitstellendisponenten – sowie dem Kreis.

Verzögerungen durch die Corona-Pandemie

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Stormarner Wochenschau: Vom Grillen, der Ignoranz und Radfahren

Stormarner Tageblatt  23.07.2022

Vom Grillen, der Ignoranz und Radfahren

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

Susanne Link, Marcel Nass, Patrick Niemeier

Das Zeitalter der Scheuklappen
Nein, es muss wirklich nicht immer mutwillige Ignoranz mit boshafter Intention sein, die dazu führt, dass das friedliche Miteinander ins Wanken gerät. Es reichen bereits Scheuklappen. Es reicht das Ergebnis einer falsch verstandenen „Self-Care“, die in echt nur eine Überdosis Egoismus ist. Es reicht das Ergebnis eines jahrelang empfundenen „das steht mir aber zu“ und ein Anspruch der Spaß- und Freizeitgesellschaft, immer erstmal individuell Bedürfnisbefriedigung oben auf die Prioritätenliste setzen zu dürfen. In der Summe erklärt das, warum Menschen zum Beispiel trotz Warnungen und Verboten auf die Idee kommen, in Wäldern in der Sommerhitze Lagerfeuer zu entzünden oder auf trockenen Feldern zu grillen. Die Feuerwehr darf dann anrücken und in der Hitze in voller Montur das Luxusproblem löschen. Einsicht ist manchmal nicht zu erwarten. „Steht mir doch zu, dass die Feuerwehr kommt, ich zahle doch Steuern“ ist die konsequente Weiterenwicklung der Fokussierung auf die eigenen Bedürfnisse.

Eine fatale Missachtung der gebotenen Sorgfalt
Jeder dritte Lkw-Fahrer schläft am Steuer ein – das kam bei einer Befragung der Europäischen Transportarbeiter-Föderation von knapp 2200 Berufskraftfahrern heraus. Erschreckend. Müdigkeit am Steuer ist eine erhebliche Gefahr auf den Straßen. Doch wie viel Verantwortung trägt ein Fahrer, der sich oft morgens wie gerädert fühlt, das aber nicht ärztlich abklären lässt und sich trotzdessen hinter das Lenkrad seines tonnenschweren Gefährtes setzt und einen tödlichen Unfall verursacht? Er macht sich der fahrlässigen Tötung schuldig, urteilte nun das Amtsgericht Lübeck. Fahrer von Lkw sollten eben tunlichst auf Warnzeichen achten. Denn bei einem Unfall mit solchen Schwergewichten haben Autos, Radfahrer und Fußgänger die schlechteren Karten. Übrigens: Nicht nur Fahrer sind in der Pflicht, sondern auch dessen Begleiter. Ist der Fahrer offensichtlich alkoholisiert oder müde, kann Sie eine Mitschuld treffen.

Ein langer Weg zum „Fahrrad-Kreis
Schleswig-Holstein ist ein „Fahrrad-Land“. Zumindest möchte es das sein. An vielen Stellen im Land haben es Radfahrer allerdings schwer. Ein Beispiel dafür ist die Sülfelder Landstraße zwischen Elmenhorst und Sülfeld. Auf einer Strecke von rund drei Kilometern gibt es entlang der Landstraße keinen Rad- oder Fußweg. Radler müssen sich die Fahrbahn also mit Autos, Treckern oder Lkw teilen. Für viele Elmenhorster ist seit Jahren klar: Da muss endlich ein Radweg hin! Doch so einfach das Vorhaben klingt, so kompliziert ist die Umsetzung. Immer wieder bügelte der zuständige Kreis Stormarn die Anfragen der Gemeinde Elmenhorst ab. Doch die Notwendigkeit eines sicheren Weges ist unbestreitbar. Wer die Strecke mit dem Rad einmal gefahren ist, weiß sicher, wie es sich anfühlt, auf einer schmalen Straße mit uneinsichtigen Kurven von großen Gefährten überholt zu werden. Sicher ist das nicht wirklich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Kinder die Straße als Schulweg nutzen. So ist Stormarn derzeit sicherlich kein „Fahrrad-Kreis“ und Schleswig-Holstein auch noch kein „Fahrrad-Land“. Aber, was nicht ist, kann ja noch, sollte noch, muss noch werden.

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Stormarner Schnappschuss

Stormarner Tageblatt  23.07.2022

Patrick Niemeier
Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Wenn der Oldesloer Marktplatz zum Parkplatz wird, weiß man, dass im Standesamt im historischen Rathaus gerade Hochzeiten über die Bühne gehen. Denn nur dann ist das erlaubt. Und wenn es besonders viele Fahrzeuge sind, weiß man, dass es ein besonderes Datum ist, so wie der 22.07.2022.
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58 Einsätze in kürzester Zeit

Stormarner Tageblatt  23.07.2022

Starkregen überschwemmt in Bad Oldesloe Wege und Straßen / Ein See im Garten

 
 
 

Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Die dunklen Wolken zogen schnell heran und der Regen entleerte sich in einem relativ kurzen Zeitraum über Stormarn. Vor allem Bad Oldesloe und die direkte Umgebung waren am Donnerstagabend im Zentrum einer Gewitterfront.

Wolkenbruch mit Regen und Hagel
Da in kürzester Zeit jede Menge Wasser in Form von Regen und Hagel auf die Kreisstadt niederprasselte wurden die Einsatzkräfte aller Ortswehren ordentlich auf Trab gehalten. Bis 21 Uhr waren es bereits innerhalb von drei Stunden 58 Unwetter-Einsätze in Bad Oldesloe, wie Gemeindewehrführer Olaf Klaus am Donnerstagabend berichtete.
„Man sieht daran, wie schnell es manchmal gehen kann und das man auf solche Situationen vorbereitet sein muss“, sagt Andreas Rehberg, Fachbereichsleiter „Sicherheit und Gefahrenabwehr“ beim Kreis. Denn schnell waren mehrere Unterführungen im Stadtgebiet voll Wasser gelaufen. Einige Straßen wurden ebenfalls überschwemmt, weil die Abflussrinnen in Richtung Kanalisation die Wassermassen nicht so schnell aufnehmen konnten oder zum Teil verstopft waren.
„In den meisten Fällen war die Situation schon nach kurzer Zeit auch wieder geklärt, weil die Feuerwehren die Abflüsse frei machten und der Regen abfließen konnte“, sagt Rehberg. Solche Ereignisse seien aber auch immer ein guter Hinweis, dass man schauen sollte, ob die eigenen Abflüsse und Regenrinnen wirklich frei sind.
In einem Modehaus in der Oldesloer Innenstadt floss Wasser durch eine Zwischendecke, in einem Discounter an der Lübecker Straße sammelte sich Wasser in den Verkaufsräumen, mehrere Privatleute meldeten außerdem Wasser im Keller und einen kleinen See im Garten, der kurz zuvor noch nicht da war. In mehreren Geschäften und auch in das Impfzentrum in der Jugendherberge drang Wasser ein. „Nicht jedes Mal musste die Feuerwehr anrücken“, erklärt Rehberg.
Auf dem historischen Friedhof verwandelten sich die Wege in Flüsse. Sie wurden kurzfristig gesperrt. Auch einige Nebenstraßen in der Oldesloer Innenstadt waren fußläufig nur mit Gummistiefel zu begehen.

Auch Einsätze in anderen Gemeinden

Auch in anderen Städten und Gemeinden kam es zu Einsätzen. So brach in Barsbüttel das Dach eines Unternehmens in Teilen ein, weil sich darauf zu große Wassermassen gesammelt hatten. Es gab keine Verletzten.

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