Guido Behsen, Finn Fischer, Susanne Link, Patrick Niemeier
Wetterkapriolen
Ob es regnet oder schneit, das hängt vom Wetter ab. Auch in Zeiten moderner Wetter-Apps hat dieses geflügelte Wort des ostfriesischen Götterboten Otto Waalkes nach wie vor Bestand. Das Wetter schlägt bisweilen die verrücktesten Kapriolen, allen Klimamodellen, Prognosen und vor allem selbsternannten Experten, die ihr Smartphone-Wissen ungefragt bei jeder sich bietenden Gelegenheit zum Besten geben, zum Trotz. So wie am vergangenen Wochenende, als ein ungewöhnliches Aufeinandertreffen von Luftströmen für einen auf Bad Oldesloe begrenzten Wolkenbruch sorgte, während es ansonsten zwischen Hamburg, Lübeck und Neumünster wie schon in den Tagen zuvor knochentrocken blieb. Ein paar Tage später entluden sich heftige Gewitter über dem Kreis, ohne aber die erhoffte Abkühlung zu bringen. Eine Stormarnerin hielt dabei im Video fest, wie der Blitz in ein Haus in Ammersbek einschlug. Es war so ein Moment, der die Macht der Naturgewalten plötzlich auf erschreckende Weise veranschaulichte. Auf extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Gewitter, die dann auch zu Überschwemmungen führen werden, müssen wir uns in Zukunft häufiger einstellen, daran lassen Meteorologen und Klimaforscher keinen Zweifel. Eine Wetter-App macht dagegen noch längst keinen Wetterfrosch.
Strafe, Sanktion, Sühne
Darüber, welchen Zweck eine Strafe erfüllen sollte, kann trefflich gestritten werden. Einige, gerade Hinterbliebene und Geschädigte, werden die Vergeltung anführen. Andere sehen in einer Strafe auch eine Abschreckung vor weiteren Straftaten. Bei der Diskussion wird in manchen Fällen allerdings die Sühne vergessen. Also etwas, was jemand als Ausgleich für eine Schuld oder für ein Verbrechen auf sich nehmen muss. Es mag Fälle geben, bei denen sich jemand besoffen hinter das Steuer seines Auto setzt, einen tödlichen Unfall baut und mit einem Freispruch davon kommt. Was dem Täter vielleicht als Glück erscheint, ist möglicherweise eine sich später herausstellende Last. Denn wie soll man – wenn man kein Herz aus Stein hat – nach vorne schauen, wenn man nie die Verantwortung beziehungsweise die Strafe für seine Taten übernommen hat? Mal ganz davon abgesehen, dass das eigene Leben in Anbetracht dessen, einem Menschen die Zukunft genommen zu haben, sowieso schwer ist. Weiterlesen...