Stormarner Schnappschuss

Stormarner Tageblatt  24.08.2022

Susanne Rohde
Susanne Rohde

Bad Oldesloe Diese große Krautsperre auf der Trave ist ein echtes Hindernis: für das besagte „Kraut“, das sich hier sammeln soll, und Paddler, die hier in Höhe der Oldesloer Jugendherberge flussabwärts wollen. Aber für Wasserwanderer wurde eine schmale Passage eingerichtet, um ihnen ein Weiterkommen zu ermöglichen. Die Krautsperre aus versetzten Holzplattformen soll dafür sorgen, dass hier treibende Wasser- und im Uferbereich abgemähte Pflanzen hängenbleiben. Sie werden dann regelmäßig von einem Bagger herausgeholt.
srp

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Park-Chaos befürchtet

Stormarner Tageblatt  24.08.2022

Teile des P&R-Platzes betroffen: Stellflächen am Oldesloer Bahnhof gesperrt

Die Parkverbots-Hinweise auf dem Parkplatz am Oldesloer Bahnhof sind bereits installiert.  Patrick Niemeier
Die Parkverbots-Hinweise auf dem Parkplatz am Oldesloer Bahnhof sind bereits installiert. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Fassungslos wirkt eine Pendlerin auf dem Bad Oldesloer Park-and-Ride Parkplatz am Bahnhof, als sie die gerade aufgestellten Schilder entdeckt. Diese besagen, dass ein Teil der Stellflächen ab dem 26. August und bis zum 30. November nicht genutzt werden können. „Das dürfte ein echtes Problem werden“, sagt sie. „Es ist jetzt schon jeden Tag ein Glücksspiel, hier einen Parkplatz zu finden“, ergänzt sie. Tatsächlich waren gestern alle Stellflächen belegt. Einige Autos stehen bereits auf Seitenstreifen, die eigentlich gar nicht mehr zum Parkplatz gehören.

Weitere Stellplätze schon länger gesperrt

Besonders ärgerlich finde sie, dass bereits weitere Stellplätze durch die Sanierungs-Bauarbeiten im Bahnhof belegt sind. „Es war jetzt schon zu knapp, wer plant denn sowas?“, sagt sie.
Der Grund für die Sperrung ist die Verlegung eines zusätzlichen Regenwasserkanals, wie Agnes Heesch von der Stadtverwaltung mitteilt. Dieser wird dringend benötigt, denn – wie sich bei den vergangenen Unwettern zeigte – der alte Kanal ist mit den durch den Klimawandel häufiger werdenden Starkregenereignissen überlastet.

Unter Bahngleisen wird Leitung gelegt

Ziel der neuen Anlage ist es, dass das Niederschlagswasser aus der Johannes-Ströh-Straße sowie der Turmstraße aufgenommen und zur Mommsenstraße abgeleitet wird. Die Leitungstrasse soll im Bereich des Bahnhofs unter den Gleisen hindurchlaufen. Während der Bahnbetrieb von den Arbeiten nicht beeinträchtigt werde, müssen die Rohre vom Parkplatz aus in Richtung Johannes-Ströh-Straße unter den Gleisen hindurchgeschoben werden. Und genau daher muss die Teilfläche des in der Mommsenstraße gesperrt werden. Damit die Arbeiten möglichst schnell abgeschlossen werden, soll vom 26. September bis 18 Oktober rund um die Uhr 24 Stunden am Tag gearbeitet werden. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten Pendler kurzfristig auf das Fahrrad umsteigen. Im Radhaus können kostenlose, überdachte Parkplätze für Zweiräder gebucht werden.

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Abschied aus der Politik

Stormarner Tageblatt  23.08.2022

FDP-Fraktion Stormarn: Wurch übergibt Fraktionsvorsitz an Belizzi

Nach 32 Jahren: Karl-Reinhold Wurch ist nicht mehr Fraktionschef drr FDP im Kreistag. Archiv Stormarner Tageblatt

Patrick Niemeier

Eine Ära im Kreistag endet. Seit fast 40 Jahren sitzt der Oldesloer Anwalt Karl-Reinhold Wurch – mit einer kurzen Unterbrechung – als Vertreter der FDP im Stormarner Kreistag. 32 Jahre lang war er Fraktionsvorsitzender. Jetzt hat er diesen Posten bereits in der Sommerpause an Thomas Belizzi aus Ahrensburg abgegeben.

Mehr Zeit für die Enkelkinder
Der 74-jährige Wurch möchte sich in Zukunft nach eigener Aussage mehr Zeit für seine mittlerweile fünf Enkelkinder und seine Hobbys – unter anderem das Kochen und das eigene Gemünsegewächshaus – nehmen.
Im Rentenalter erfolgt bei dem engagierten Oldesloer der Rückzug ins Private. Zuvor bleibt er aber noch bis zur Kommunalwahl im Mai 2023 FDP-Abgeordneter im Kreistag und auch Vorsitzender des Hauptausschusses. So werde ein harter Cut vermieden. Bei der Kommunalwahl fällt auf der politischen Bühne dann der Vorhang.
Dass er mit dem 39-jährigen Diplom-Verwaltungswirt Belizzi einen passenden Nachfolger gefunden hat, davon ist Wurch überzeugt. „Thomas Belizzi ist prädestiniert für diese Aufgabe. Er weiß, wie der Hase läuft und wie man Mehrheiten organisiert“, sagt Wurch. Belizzi fühlt sich geehrt, dass er die Nachfolge antreten darf. „Kalle Wurch hat mich politisch geprägt wie kaum ein Zweiter. Dass er mich als Nachfolger vorgeschlagen hat und dass die Fraktion dem einstimmig gefolgt ist, sehe ich als großen Vertrauensbeweis“, sagt der Ahrensburger, der aktuell im Rettungsdienstreferat des Kieler Gesundheitsministeriums arbeitet und zuvor persönlicher Referent des ehemaligen Sozialministers Dr. Heiner Garg war.
Belizzi kündigt an, dass die Grundthemen wie eine solide Haushaltspolitik weiter im Fokus der FDP im Kreistag stehen werden. Allerdings sieht er – auch durch seine berufliche Erfahrung – einen weiteren Schwerpunkt im Sozial- und Gesundheitsbereich oder beim Thema Digitalisierung und Online-Angeboten von Verwaltungen.

Für gleiche Start- und Bildungschancen
Wichtig seien aus Belizzis Sicht konkret zum Beispiel ein kostenfreier Fahrdienst für Menschen mit Handicap, aber vor allem auch gleiche Start- und Bildungschancen für alle Menschen, wie der Vater einer kleinen Tochter betont. So habe die FDP bei den Haushaltsberatungen zuletzt auch den Antrag gestellt, dass Schülerbeförderung ab der 10. Klasse kostenfrei sein sollte.

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Sparmaßnahme im Oldesloer „Travebad“

Stormarner Tageblatt  23.08.2022

Reaktion auf die Energie-Krise: Wassertemperatur gesenkt

Das Travebad Bad Oldesloe setzt auf Energie-Einsparung, wie Daryl Bebenroth von den Vereinigten Stadtwerken mitteilt: „Wir haben die Wassertemperatur in allen Becken um jeweils ein Grad runtergefahren.“
Das Travebad Bad Oldesloe setzt auf Energie-Einsparung, wie Daryl Bebenroth von den Vereinigten Stadtwerken mitteilt: „Wir haben die Wassertemperatur in allen Becken um jeweils ein Grad runtergefahren.“

Patrick Niemeier

Es wird etwas kühler im Schwimmbad in der Stormarner Kreisstadt. Und der Grund dafür ist schnell erklärt: Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine seit Ende Februar hat bekanntermaßen zahlreiche Auswirkungen, die auch in Stormarn zu spüren sind. Die Sanktionen und die Reaktionen der russischen Förderation darauf führen zur Gas- und Energiekrise.
Das Gebot der Stunde lautet daher quer durch das Land: Energie muss gespart werden. Das betrifft natürlich nicht nur Privatleute und Unternehmen, sondern auch Städte und Gemeinden. Der Betrieb eines beheizten Schwimmbads benötigt – dafür braucht man nicht viel Vorstellungskraft – eine Menge Energie.
Bis 1. August war das „Travebad“ in der Kreisstadt sowieso für die jährlichen Wartungsarbeiten geschlossen, sodass sich die Frage von möglichen Reaktionen auf die Energie-Krise erst nicht stellte. Mittlerweile ist die Schwimmhalle planmäßig wieder geöffnet.
„Auch wir haben Maßnahmen ergriffen, um Energie zu sparen. So haben wir die Wassertemperaturen in allen Becken um je ein Grad gesenkt“, sagt Daryl Bebenroth, Bereichsleiter „Bäder“ der Vereinigten Stadtwerke, die das Bad betreiben.
Allerdings sei es so, dass man natürlich sowieso schon seit Jahren immer daran arbeite, das Bad effizient zu betreiben. „So haben wir bereits 2020 eine Spülwasseraufbereitungsanlage eingebaut, die es uns ermöglicht, Abwasser aus der Badewasseraufbereitung aufzubereiten und dem Badewasserkreislauf wieder zuzuführen“, sagt Bebenroth.
Somit spare das Travebad sowohl Wasser als auch Energie, da das Wasser schon eine gewisse Temperatur habe und nicht mehr erwärmt werden müsse. Bebenroth macht allerdings auch klar, dass beim Sparen von Wasser und Energie Grenzen gesetzt seien. So müssten zum Beispiel gewisse Grenzwerte geseztlich eingehalten werden.

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Stormarner Wochenschau: Ein Kessel Buntes aus Stormarn

Stormarner Tageblatt  20.08.2022

Ein Kessel Buntes aus Stormarn

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

Guido Behsen, Finn Fischer, Susanne Link, Patrick Niemeier

Wetterkapriolen
Ob es regnet oder schneit, das hängt vom Wetter ab. Auch in Zeiten moderner Wetter-Apps hat dieses geflügelte Wort des ostfriesischen Götterboten Otto Waalkes nach wie vor Bestand. Das Wetter schlägt bisweilen die verrücktesten Kapriolen, allen Klimamodellen, Prognosen und vor allem selbsternannten Experten, die ihr Smartphone-Wissen ungefragt bei jeder sich bietenden Gelegenheit zum Besten geben, zum Trotz. So wie am vergangenen Wochenende, als ein ungewöhnliches Aufeinandertreffen von Luftströmen für einen auf Bad Oldesloe begrenzten Wolkenbruch sorgte, während es ansonsten zwischen Hamburg, Lübeck und Neumünster wie schon in den Tagen zuvor knochentrocken blieb. Ein paar Tage später entluden sich heftige Gewitter über dem Kreis, ohne aber die erhoffte Abkühlung zu bringen. Eine Stormarnerin hielt dabei im Video fest, wie der Blitz in ein Haus in Ammersbek einschlug. Es war so ein Moment, der die Macht der Naturgewalten plötzlich auf erschreckende Weise veranschaulichte. Auf extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Gewitter, die dann auch zu Überschwemmungen führen werden, müssen wir uns in Zukunft häufiger einstellen, daran lassen Meteorologen und Klimaforscher keinen Zweifel. Eine Wetter-App macht dagegen noch längst keinen Wetterfrosch.

Strafe, Sanktion, Sühne
Darüber, welchen Zweck eine Strafe erfüllen sollte, kann trefflich gestritten werden. Einige, gerade Hinterbliebene und Geschädigte, werden die Vergeltung anführen. Andere sehen in einer Strafe auch eine Abschreckung vor weiteren Straftaten. Bei der Diskussion wird in manchen Fällen allerdings die Sühne vergessen. Also etwas, was jemand als Ausgleich für eine Schuld oder für ein Verbrechen auf sich nehmen muss. Es mag Fälle geben, bei denen sich jemand besoffen hinter das Steuer seines Auto setzt, einen tödlichen Unfall baut und mit einem Freispruch davon kommt. Was dem Täter vielleicht als Glück erscheint, ist möglicherweise eine sich später herausstellende Last. Denn wie soll man – wenn man kein Herz aus Stein hat – nach vorne schauen, wenn man nie die Verantwortung beziehungsweise die Strafe für seine Taten übernommen hat? Mal ganz davon abgesehen, dass das eigene Leben in Anbetracht dessen, einem Menschen die Zukunft genommen zu haben, sowieso schwer ist.

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