Patrick Niemeier

Es ist schon sehr erstaunlich, von welchen Dingen manche Mitbürger denken, dass sie sie noch an jemand anderen weiterreichen könnten. Ein respektloser Vorgang zeigte sich im vergangenen Jahr und danach immer mal wieder am Tauschhaus in Bad Oldesloe und ist auch vor Sozialkaufhäusern keine Seltenheit: Mitmenschen entsorgen offenbar ihren Müll als vermeintliche Spenden und sorgen damit für Mehrarbeit, aber nie für einen Mehrwert. Johann Braun vom Sozialkaufhaus Brawo-Center in der Kreisstadt kann mehr als ein Lied davon singen, wie unter dem Vorwand einer Spende einfach nur Müll entsorgt wird, um den man sich nicht mehr selbst kümmern möchte. Durchgelegene Matratzen oder auch einfach nur Plastik-Unrat sind nur zwei der Beispiele.

Defekte Kühlschränke und Waschmaschinen
Selbst komplett heruntergekommene Kühlschränke oder defekte Waschmaschinen werden in Nacht- und Nebelaktionen abgestellt. Auffällig dabei ist, dass diese Abladeaktionen sich häufig am Wochenende abspielen, was dafür spricht, dass die „Spender“ genau wissen, dass sie nur Müll abliefern und dabei nicht erwischt werden wollen. Frei nach dem Motto: Nach uns der Recyclinghof. Durch die Ablagerung außerhalb der Öffnungszeiten des Centers kann es dazu kommen, dass der abgeladene Müll noch bis zu zwei Tage über ein Wochenende frei zugänglich vor dem Center herumliegt und von anderen Personen auseinandergepflückt und durchwühlt wird. „Wenn es dann noch regnet, haben wir hier am Montagmorgen einen Haufen Müll, den wir überwiegend kostenpflichtig entsorgen müssen“, sagt Braun, der technischer Assistent des Brawo-Centers ist.

Entsorgung belastet das knappe Budget
Doch es entstehe nicht nur unnötige Arbeit und Frust darüber, sich wieder mit dem Wohlstandsschrott anderer Menschen auseinandersetzen zu müssen, sondern auch ein finanzielles Problem für die soziale Einrichtung. Denn die Entsorgung muss in vielen Fällen bezahlt werden. Das belaste die sowieso schon knappen Budgets eines Sozialkaufhauses, das eigentlich nur gespendete Möbel und andere Dinge für kleines Geld an wirklich Bedürftige abgeben möchte.
Daher ruft das Center in Bad Oldesloe erneut dazu auf, dass man nur gut erhaltene Dinge spenden sollte, die man selbst auch noch als nutzbar einstuft. Wer spenden möchte, sollte sich zunächst unter der Telefonnummer (04531) 8040810 melden. Gesucht werden funktionsfähige Waschmaschinen und Kühlschränke sowie kleinere Möbel und Fahrräder. Auch am Tauschhaus in der Innenstadt taucht immer wieder Müll auf, der angeblich noch nutzbar sein soll. Während des ersten Corona-Shutdowns scheiterte an diesem ignoranten Verhalten sogar ein Projekt, das aus dem Tauschhaus temporär ein Gabenhaus für Bedürftige gemacht hatte. Und auch jetzt kämpft das aktuelle Tauschhaus-Team um die Initiatorin Karin Hoffmann wieder mit einfach abgelegtem Müll. Sie hat daher eine Art Müll-Scheuche entworfen und appelliert so an die Nutzer.

Patrick Niemeier
Die Impfaktionen ohne Termin mit dem AstraZeneca Impfstoff waren in Stormarn auf überraschend wenig Resonanz gestoßen. Doch lag das am Impfstoff mit dem schlechten Image oder doch an einem Absinken der Impfbereitschaft? Das wird sich nun am Wochenende in Bad Oldesloe zeigen. Denn das Impfzentrum in der Kreisstadt bietet seit 3. Juli jeweils in der Zeit von 9 bis 12 Uhr, sowie von 13 bis 18 Uhr Impfungen mit dem Johnson & Johnson Impfstoff an. Und das ohne Termin. Impfen lassen können sich Erwachsene.

Für Menschen über 60
Der Impfstoff ist von der Ständigen Impfkommission für Menschen über 60 Jahre empfohlen worden. Jüngere sollten sorgfältig aufgeklärt werden und mit dem impfenden Arzt eine individuelle Risikoanalyse durchführen, ob die Impfung sinnvoll ist. Das Land hat den Impfzentren weitere 25.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Johnson&Johnson zur Verfügung gestellt. Diese werden als „Offene Impfaktionen“ ohne Termin verimpft – solange der Vorrat reicht. Ab Samstag, den 3. Juli können sich täglich in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Personen ab 18 Jahren ohne Anmeldung mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson im Impfzentrum in Bad Oldesloe gegen eine Corona-Infektion impfen lassen. Das Besondere an dem Impfstoff ist, dass es der bisher einzige in Deutschland verfügbare ist, bei nur eine Dosis den umfassenden Schutz bedeuten soll.

Nur eine Impfung notwendig
Daher gelten Menschen, die mit diesem Impfstoff geimpft wurden nach 14 Tagen als vollständig geimpft. „Dies wird sowohl im gelben Impfpass, als auch nach Scannen des QR-Codes auf dem Impfzertifikat in den Apps wie der Corona-Warn-App und der CovPass-App so angezeigt“, teilt Kreissprecher Michael Drenckhahn mit. . Wer sich impfen lassen möchte muss ein Ausweisdokument mitbringen, sowie einen Impfausweis (wenn vorhanden) . Außerdem die ausgefüllten Dokumente für die Impfung mit einem Vektor-Impfstoff, die auf der Homepage des Landes zu finden sind. Das Angebot gilt solange der Vorrat reicht.

Bad Oldesloe Unterstützung für die Oldesloer Theodor-Storm-Schule. Die Perspektivschule an der Olivet-Allee darf sich über eine Spende über 3500 Euro vom Lions Club Stormarn freuen. Das Geld soll in den sogenannten Flex-Klassen eingesetzt werden und ist dort für die Anschaffung digitaler Endgeräte vorgesehen. Das Flexprojekt an der TSS sei laut Schulleiter Martin Nirsberger ein „absolutes Erfolgsmodell“. In diesen Klassen, die maximal aus nur 16 Schüler bestehen, kommen leistungsschwache Regelschüler und leistungsstarke und -willige Förderschüler zusammen. Sie können in drei Jahen den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss, den ehemaligen Hauptschulabschluss, erreichen. Dabei wird der Fokus laut des pädagogischen Konzepts der einzigen offiziellen Perspektivschule der Kreisstadt auf die Grundkenntnisse in Mate, Deutsch und Englisch gelegt, um die Kernkompetenzen der Schüler zu stärken.
Außerdem gibt es vier 14-tägige Berufspraktika. So sollen die Schüler frühzeitig Einblicke in die Berufswelt erhalten können. Zum Lehrerteam gehören Regelschul- und Förderschullehrkräfte, sowie Schulsozialarbeiter und eine Coaching-Fachkraft des Jugendaufbauwerks. Das multiprofessionelle Team soll auch für eine starke Vernetzung von Schule und Arbeitswelt sorgen. Schüler können sich für die Aufnahme in diese Klassen schriftlich bewerben. Nach entsprechenden Gesprächen entscheidet ein Aufnahmegremium und es folgte eine halbjährige Probezeit.
2020 konnten laut Schulleiter alle Schüler in dieser Maßnahme ihren Abschluss erreichen. „Die Spende des Lions Club Stormarn hilft uns sehr, die digitale Infrastruktur für diese Klasse ausbauen und somit den Jugendlichen noch bessere Lernchancen zu ermöglichen“, sagt Nirsberger. „Das Projekt der Flex-Klasse der Theodor-Storm-Schule zu fördern, ist uns ein besonderes Anliegen. Hier wird Kindern, die diese Unterstützung brauchen, mit besonderer Zuwendung und spezieller fachlicher Begleitung geholfen, den Weg in die Arbeitswelt zu finden, und dieses vorbildliche Projekt verdient jede Unterstützung“, erklärte Jürgen Heins, Präsident des Lions Club Stormarn, bei der Spendenscheckübergabe.
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Bad Oldesloe Die Zeit des Theater-Shutdowns, der in der Pandemie nicht zu verhindern war, ist nun auch in Bad Oldesloe vorbei. Denn die Premiere von „Das Original – Krischan Thegen“ nähert sich mit großen Schritten.
Die erste Aufführung am 10. Juli ist gleichzeitig die Rückkehr von „Bad Oldesloe macht Theater“ deren eigentlich geplante Aufführung zur Nachkriegszeit in der Kreisstadt pandemiebedingt auf einen noch unbestimmten Termin verschoben werden mussten.

Erste Aufführungen seit 2018
Das Wandeltheaterstück, das jetzt auf die Innenstadtstraßen kommt, knüpft von der Formatidee der 2018er Produktion „Der Tod in der Trave“ an, dem bisher letzten Projekt von Badomat vor dem Corona-Shutdown.
Am Wochenende machten die Protagonisten jetzt eifrig Werbung im Kostüm für die anstehenden Aufführungen und stießen in der Fußgängerzone auf viel Neugierde und Sympathie. „Viele Menschen haben uns angesprochen, wie schön sie es finden, dass es nun nach der langen Corona-Pause wieder mit dem Theater losgeht“, sagt Regina Witt, die in dem Stück eine Viehhändlerin stirbt.

Handlung dreht sich um den Krischan Thegen
Das neue Wandel-Theaterwerk dreht sich um das Leben des Oldesloer Sonderlings und Tierflüsteres Krischan Thegen, der nach seinem Tod durch seine naive Malerei weltweit bekannt wurde.

Stück über ein Oldesloer Original
Er starb, als er in einer Scheune im Innenhof des heutigen Hotel Wiggers stürzte und sich das Genick brach. Dort trafen sich die Schauspieler auch zum Abschluss ihrer Werbeaktion. Und dort soll auch gespielt werden. Weitere Spielorte im Stadtbild sind die Heiligengeiststraße, die Hindenburgstraße und der Marktplatz.
Erste Termine im August waren nach der Werbeaktion bereits ausverkauft. Tickets für alle anderen geplanten Aufführungen gibt es in der Stadtinfo im Kub unter der Telefonnummer (04531) 504 195, sowie – wenn verfügbar – an der Tageskasse im Innenhof des Hotel Wiggers. Die Karten kosten 12 Euro pro Person.

Ticketvorverkauf hat begonnen
Und das sind die Auftrittstermine in diesem Sommer: 10./11./17./18. Juli sowie 14./15./21. und 22. August. Gespielt wird jeweils am Sonnabend um 16, 16.45,17.30 und 18.15 Uhr, sowie an Sonntagen um 14, 14.45, 15.30 und 16.15 Uhr. Einlass jeweils 30 Minuten vor Beginn.
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