Infotafeln und Wegweiser zerstört

Stormarner Tageblatt  29.07.2021

Bad Oldesloe Wer keine Argumente und Fakten mehr findet, reagiert oftmals im Frust mit Gewalt und Zerstörung. Während sich der geschrumpfte Kreis der Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker in einer Desinformations-Blase bei kleinen Aktionen und in Telegram-Gruppen seit Monaten um sich selbst dreht, haben jetzt Unbekannte Infotafeln und Wegweiser am Bad Oldesloer Impfzentrum zerstört.

Schilder und Tafeln am Exer demoliert
Der Vandalismus fand am Exer statt. Unter anderem wurden Hinweisschilder zum Parkplatz des Impfzentrums beschädigt oder umgedreht, Wegweiser für Fußgänger zum Impfzentrum – darunter eine große Infotafel – demoliert und aus der Befestigung gerissen. Der Kreis hat Kenntnis über diese Vorfälle und wird entsprechende Maßnahmen einleiten.
Im Winter war das Impfzentrum Bad Oldesloe in der Jugendherberge bereits mit relativ wirren Sprüchen der Impfgegner-Szene beschmiert worden. Damals übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen. Während der Maskenpflichts-Zeit in der Innenstadt waren in Bad Oldesloe auch regelmäßig die entsprechenden Hinweistafeln zerstört worden. Sie waren anschließend durch feste Schilder ersetzt worden.
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>>> Politiker und Parteien haben das Wort: Das zeichnet uns Bad Oldesloer aus

Markt Bad Oldesloe Wochenzeitung   28.07.2021

Das zeichnet uns Bad Oldesloer aus

Jens Wieck, Foto: CDU/hfr

Wir sind sozial und suchen die Gemeinschaft. Wir wollen helfen und das Gemeinwohl steht an erster Stelle. So hatte ich es immer wahrgenommen. Doch seit einiger Zeit sieht die Realität anders aus. Ja wir wollen vieles ändern zum Wohle der Natur und der Allgemeinheit. Doch sobald man selbst davon betroffen ist, schlagen die guten Vorsätze bei Einigen um. Beispiele gibt es zur Genüge.

Wir müssen das Klima schützen! Doch wer will Windräder vor der Nase haben. Sind diese im benachbarten Ort nicht besser aufgehoben?

Der ÖPNV muss ausgebaut werden! Muss das aber vor meiner Tür sein?

Schön zu wissen, dass die Mehrheit der Bürger diese positiven sozialen Aspekte beherzigt.

Vor einigen Tagen las ich in der Zeitung, dass Sozialverbände beklagen, dass seit Jahren die Ausweisung von Baugebieten abgenommen hat. Liegt dieses nur an den Kommunen? Nein, auch andere Faktoren spielen eine zunehmende Rolle. Zum einen der Landesentwicklungsplan, die Auflagen zum Schutz der Natur und der neue Trend: Klagen von Bürgern gegen Ausweisungen von Baugebieten und städtischer Innenverdichtung. Dieses gehört leider mittlerweile zum Standard. Wenn dann auch noch Mitglieder von politischen Gremien von diesen Bebauungen betroffen sind, wird es für Kommune und Befürworter noch schwerer, eine Bebauung voranzutreiben. Rethwischfeld und Stoltenrieden sind ein gutes Beispiel dafür, wie es momentan in Bad Oldesloe aussieht. ‚Keine Neubebauung in der angedachten Größenordnung‘ ist ein Schlagwort und statt dessen ‚die Innenverdichtung im Ortskern vorantreiben ist das Ziel‘. Nun steht eine Innenverdichtung an, die jedoch auch in der angestrebten Größenordnung abgelehnt wird. Es sollte nicht unsere Aufgabe sein, Investoren zu verschrecken und ihnen Steine in den Weg zu legen, sondern wir sollten helfen, zusammen voranzukommen. Nur so können wir den Mietsteigerungswahnsinn mancher undurchsichtigen Wohnungsgesellschaften entgegenwirken. Wir als CDU haben uns das Ziel gesetzt, den Wohnungsbau in Bad Oldesloe voranzubringen, auch wenn wir dafür kritisiert werden. Das sind wir allen Wohnungssuchenden schuldig.

Jens Wieck

CDU-Stadtverordneter

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Alter Friedhof wird aufgewertet

Stormarner Tageblatt  27.07.2021

Für fast eine Million Euro soll die historische Anlage in Bad Oldesloe saniert werden

Das Torhaus am Haupteingang ist ein architektonisches Kleinod, sagen Experten.  Patrick Niemeier
Das Torhaus am Haupteingang ist ein architektonisches Kleinod, sagen Experten. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Er ist Treffpunkt, Park, ein Ort für Spaziergänger, ein historisches Kleinod, eine Heimat für Insekten und Fledermäuse und natürlich ein Friedhof: Der historische Friedhof in der Bad Oldesloer Innenstadt kann nach langer politischer Diskussion aufgewertet werden. Dafür stehen jetzt Städtebauförderungsmittel in Höhe von 963.695 Euro zur Verfügung, wie das Innenministerium am Montag, 26. Juli, mitteilte. Die Kosten der Sanierungsmaßnahmen teilen sich Bund, Land und die Stadt Bad Oldesloe zu gleichen Teilen.

Diese Maßnahmen sind vorgesehen
„Das Gelände des historischen Friedhofs in Bad Oldesloe kann jetzt sinnvoll und nachhaltig umgestaltet werden. Ich freue mich, dass wir mit den Mitteln der Städtebauförderung so eine historische und für die Allgemeinheit zugängliche Grünanlage deutlich aufwerten und als Anziehungs- und Ruhepunkt attraktiv erhalten können“, erklärt Innenstaatssekretär Torsten Geerdts. Doch was soll genau mit den Geldern passieren? Vor allem ist vorgesehen, die historischen Wege wieder herzustellen.
Ebenso sollen der historische Baum- und Pflanzenbestand sowie die Wiesenflächen erhalten bleiben. Insgesamt ist es ein Ziel, dass die Aufenthaltsqualität erhöht wird. Dazu zählen Beleuchtungen und Bänke. Auch Infotafeln waren in den Planungen vorgesehen. Außerdem soll zum Beispiel der Eingangsbereich aufgewertet werden. In der gesamten Diskussion zeigte sich die schwierige Abwägung zwischen Park, Treffpunkt und natürlich einem Friedhof mit Totenruhe. Der Friedhof in der Oldesloer Innenstadt war laut Historikern zwischen 1823 und 1824 angelegt worden. In den vergangenen Jahren geriet verstärkt in den Fokus, dass er selbst insgesamt eine Art landschafts- und gartenarchitektonisches Denkmal sei. „Was Sie hier in Ihrer Stadt haben, ist einmalig und absolut schützenswert. In dieser Zusammenstellung und mit dieser Geschichte gibt es ihn nicht ein zweites Mal“, betonten bereits 2017 Joachim Schnitter, Experte für Gartendenkmalpflege, und Landschaftsarchitekt Frank Bellinger in ihrem Gutachten zum Friedhof.
Einer der Aspekte müsse daher sein, die Historie gerade auch für Lehrer und Schüler erfahr- und erlebbarer zu machen. Das Torhaus sei ein besonderes kulturhistorisches Zeugnis, erklärten Experten, weil es ein Jugendwerk des damals erst 24-jährigen Stararchitekten Alexis de Chateauneuf sei. Hinzu komme der Obelisk von 1871, der an den deutsch-französischen Krieg erinnere, sowie der ummauerte, ehemals mit Eichen umpflanzte „Heldenhain“. Durch die Einfügung der Plastik einer trauernden Frau wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg umgedeutet von einem überkommenen und kritisch zu betrachtenden „Heldengedenken“ hin zu einer Trauerstätte, an der auch seit vielen Jahren am Volkstrauertag aller Opfer von Krieg und Gewalt auf der Welt gedacht wird. 2018 fand auf dem Friedhof eine Veranstaltung mit allen interessierten Bürgern statt, die sich über den Planungsstand der Sanierung informieren und ihre Meinung und Vorschläge hinterlegen konnten. Ein zunächst noch angedachter Kanu-Anlegeplatz an der Trave mit Steg sowie eine Aussichtsplattform sind mittlerweile allerdings nach längeren Diskussionen gestrichen worden. Vor allem wurde immer wieder betont, dass der Naturschutz zu beachten sei. Es sollen nicht unnötig Bäume entnommen werden. Teile des alten Friedhofs werden mittlerweile als Blütenwiesen für Insekten nicht mehr gemäht. Die Arbeiten sollen laut der Stadtverwaltung dann starten, wenn die Arbeiten an der Sohlgleite am Zusammenfluss von Beste und Trave, die aktuell laufen, abgeschlossen sind.

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Landrat ruft zum Impfen auf – auch ohne Termine

Stormarner Tageblatt  26.07.2021

In allen drei Impfzentren in Stormarn sind Kapazitäten frei

In den Impfzentren sind Kapazitäten frei. Der Weg ist also nicht weit bis zur Impfung. Niemeier
In den Impfzentren sind Kapazitäten frei. Der Weg ist also nicht weit bis zur Impfung. Niemeier

Patrick Niemeier
Die Corona-Neuinfektionszahlen sind nicht mehr so niedrig, wie noch vor wenigen Wochen. Immer klarer wird dabei auch, dass die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen hier und da zum Missverständnis führen, dass die Pandemie vorbei sei. Doch das – darüber sind sich Experten einig – ist nicht der Fall. Im Gegenteil. Es drohen Rückschläge. Gleichzeitig ist die gesellschaftliche und politische Diskussion angelaufen, wie viele Einschränkungen die Mitmenschen werden hinnehmen müssen, die sich freiwillig gegen eine Impfung entscheiden.
Aktuell deutet sich an, dass für sie bei einem Ansteigen der Inzidenz längst nicht alle Lockerungen aufrechterhalten werden können. Wie sehr die Pandemie teilweise noch unterschätzt wird, zeigt sich auch im Bereich der teilweise unsachlich-emotionalisierten Kritik an Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler in Schulklassen. Denn die Auswirkungen von „long covid“ sind längst noch nicht ausreichend erforscht, um final sagen zu können, wie sich Infektionen auch nach leichtem Verlauf bei Kindern und Jugendlichen auswirken. Neben dem fatalen Missverständnis, dass die Pandemie vorbei sei, ist das zweite Missverständnis, dass es nur darum gehe Risikogruppen zu schützen oder nur das Gesundheitssystem vor dem Kollaps. Denn schließlich gilt es auch die zu schützen, die sich selbst noch nicht impfen lassen können. Nach allem was bisher bekannt ist, ist der effektivste Schutz gegen eine Corona-Infektion eine Impfung. Das betont auch Landrat Dr. Henning Görtz erneut. „Der beste Ausweg aus der Pandemie ist, dass sich möglichst Viele von uns impfen lassen. Die Impfung ist die Chance auf einen Rückweg in ein normales Leben“, erklärt Henning Görtz.
In Schleswig-Holstein seien schon 60 Prozent der Mitbürger geimpft, doch das sei noch zu wenig. „Schützen Sie sich und andere und lassen Sie sich impfen“, wird der Landrat deutlich. Es ist ab sofort möglich sich von Mittwoch bis Sonntag (9.30 bis 12 und 13 bis 17.30 Uhr) in allen drei Impfzentren in Stormarn ohne Termin impfen zu lassen. In Bad Oldesloe kommen die Impfstoffe Moderna, BionTech (für 12 bis 18–Jährige) sowie Johnson&Johnson zum Einsatz. In Großhansdorf und Reinbek AstraZeneca, BionTech und Johnson&Johnson. Man kann sich auch weiterhin unter www.impfen.sh.de einen kurzfristigen Termin geben lassen. Mitzubringen sind zur Impfung ein Ausweisdokument, wenn möglich ein Impfausweis und die entsprechenden ausgefüllten Aufklärungs-Formulare, die auf der Homepage des Landes zu finden sind.

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Stormarner Wochenschau: Krisenherde, Klinikservice und ein Kauz

Stormarner Tageblatt  24.07.2021

Krisenherde, Klinikservice und ein Kauz

Das lange Warten auf den Einsatz im Katastrophengebiet.                        Karikatur: Megi Balzer
Das lange Warten auf den Einsatz im Katastrophengebiet. Karikatur: Megi Balzer

Patrick Niemeier und Volker Stolten

Der Bericht
Während einige Kilometer weiter Hilfe dringend benötigt wurde und wird, mussten viele ehrenamtliche Helfer aus Schleswig-Holstein 48 Stunden in Rheinland-Pfalz auf ihren ersten richtigen Einsatz warten. Der Frust wuchs und die Erleichterung und Motivation war umso höher, als es Freitag dann auf in die Krisenregion ging, um praktisch anzupacken. Natürlich kann das ganz pragmatische Gründe haben und natürlich muss man das auf- und erklären, wie es zu diesen Situationen kommt. Und natürlich müssen wir als Journalisten über all das berichten. Als wir allerdings mit unseren Berichterstattungen von reinen Pressemitteilungen des Landesfeuerwehrverbands und der Landesregierung abwichen, die zum Teil halt an anderen Stellen nicht hinterfragt wurden, gab es erste Kritik. Muss man denn von den Koordinations-Problemen vor Ort berichten? Muss man zeigen, wie Feuerwehrleute tatenlos in einem Camp sitzen (müssen)? Wird damit nicht das Image der Feuerwehren beschädigt? Die Antworten darauf sind sehr einfach: Das Ganze nennt sich Journalismus und nicht Public Relations, auch wenn das so manchen Menschen nicht mehr ganz klar zu sein scheint. Es geht nicht darum, möglichst immer nur die schönen und gelungenen Seiten zu zeigen oder Heldengeschichten zu erzählen. Das Image der engagierten Feuerwehren wurde bestimmt nicht beschädigt. Im Gegenteil. Es wurden Probleme benannt, die Feuerwehrleute selbst umtreiben, die viel lieber helfen wollten, als im Lager zu sitzen. Kritik an Fehlern in der Koordination – seien es nicht funktionierende Sirenen oder auch Fehler bei den Einsatzplanungen, sind nie persönliche Angriffe, sondern es sind kritische Berichte. Es geht nicht darum, Menschen vorzuführen oder mit dem Finger auf sie zu zeigen – zumindest nicht bei uns. Die Wehren konnten am Ende ihrer Arbeit nachkommen, auch darüber berichten wir natürlich und das sehr gerne.

Die Stromstelle
„Service“ war noch nie ein Fremdwort für die Klinik Manhagen in Großhansdorf. Jeder, der in der Klinik mal als Patient gelegen hat – meinereiner inbegriffen – kann das sicherlich bestätigen (bis auf Ausnahmen, aber die gibt es ja immer). Service wird gelebt – und nicht nur in der Klinik, auch außerhalb: Die Verantwortlichen haben nun auf dem Klinik-Areal zehn E-Ladestationen installiert – für Mitarbeiter, Patienten, Besucher. Da muss nun niemand mehr eine Ladesäule weit ab vom Schuss suchen und Umwege in Kauf nehmen. Nein. Jetzt tanken E-Autofahrer ihren Kraftstoff, der obendrein aus zertifiziertem grünen Strom besteht, sozusagen direkt vor der Haustür – klimafreundlich und komfortabel. Besser geht’s nicht!
Die Klinik hat verstanden und sich bei der eingeläuteten Mobilitätswende zukunftsorientiert aufgestellt. Darüber hinaus können Mitarbeiter den E-Tank-Service zu vergünstigten Tarifen nutzen. So wird ein Schuh draus! Wenn jetzt noch die Elektro-Fahrzeuge für Otto Normalverbraucher günstiger zu haben wären als Verbrenner, wie das beispielsweise in Norwegen der Fall ist, würde ein ganzer Stiefel draus und die Elektro-Mobile hierzulande vermutlich weggehen wie warme Semmeln…!

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