Online-Angebote keine Notlösung

Stormarner Tageblatt  11.08.2021

Rückkehr in Präsenzunterricht – aber Kurse übers Internet sind Bereicherung für die VHS Bad Oldesloe

Gabi Stöver-Marx (v.l.), Karin Linnemann und Tracy Newton stellen das neue VHS Herbstsemester-Programm vor.  Finn Fischer
Gabi Stöver-Marx (v.l.), Karin Linnemann und Tracy Newton stellen das neue VHS Herbstsemester-Programm vor. Finn Fischer

Finn Fischer
Jetzt wird wieder in Präsenz gelernt: In ihrem neuen Verbundprogramm stellen die Volkshochschulen aus Bad Oldesloe und Reinfeld ihr gemeinsames Herbstprogramm vor. Im neuen Semester wird allerdings nicht komplett auf Online-Kurse verzichtet, die während der Pandemie eingeführt wurden. „Kurse per Videokonferenzen haben wir zunächst aus der Not heraus angeboten“, sagt Karin Linnemann, Leiterin der VHS in Bad Oldesloe.
Aber aus dem Angebot sei nun auch eine Bereicherung geworden. Viele Schüler vermissen zwar den Präsenzunterricht, einigen kommt dieser allerdings auch ganz gelegen.
Über ein Förderprogramm des Landes namens „VHS.edit“ erhielt die Oldesloer Volkshochschule 20.000 Euro. „Wir haben die Zeit in den letzten Monaten gut genutzt, Fortbildungen für Dozenten organisiert und die Ausstattung aktualisiert“, so Tracy Newton von der VHS Bad Oldesloe.

Onlinekurse nach Skepsis gut angenommen
Nach anfänglicher Skepsis wurden alle Online-Kurse im vergangenen Semester gut angenommen. Deswegen wird auch im Herbst nicht gänzlich darauf verzichtet, obwohl der Unterricht in den Räumen im KuB und Bürgerzentrum in Reinfeld wieder stattfinden kann – wenn auch zunächst noch in kleineren Gruppen. Die Abstände in den Kursen müssen weiterhin sichergestellt sein.

237 Kurse in Bad Oldesloe, 75 in Reinfeld
Die Oldesloer Volkshochschule bietet im neuen Herbstprogramm insgesamt 237 Kurse und Einzelveranstaltungen, die Reinfelder VHS weitere 75. Seit 2006 bilden beide Bildungseinrichtungen einen Verbund und kooperieren bei der Zusammenstellung des Programms.
Während der Pandemie zeigte sich ein gesteigertes Interesse an Fitnesskursen, wie Gabi Stöver-Marx, Leiterin der VHS in Reinfeld, sagt: „Bei uns werden die Yoga-Kurse weiterhin sehr gut nachgefragt.“ Deswegen hat die Volkshochschule das Angebot ausgeweitet. Neben verschiedenen zusätzlichen Angeboten für Erwachsene gibt es jetzt auch Kurse für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren.
Die Oldesloer Volkshochschule bietet in diesem Semester einige Reisevorträge, etwa über die Färöer Inseln, Grönland und Persien. Spannend für Menschen, die ihre Urlaube künftig individueller gestalten wollen: Der Kurs „Reisen mit dem Wohnmobil“.
Behandelt werden darin Fragen wie die nach der Wahl des richtigen Fahrzeugs, wo übernachtet werden darf. Der Workshop soll dabei helfen, den eigenen Bedarf und die eigenen Wünsche zu erkennen. Ein anderer Kurs nimmt sich die „Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels“ vor.

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Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  11.08.2021

Susanne Rohde
Susanne Rohde

Bad Oldesloe Es ist nicht unbedingt ein schöner Anblick: Die Schulcontainer auf dem Gelände der Beruflichen Schule am Schanzenbarg sind zwar zur Mittagszeit alle leer, aber trotz des neuen Anbaus (im Hintergrund zu erkennen) werden die mobilen Klassenzimmer vorerst noch gebraucht. Denn auch im neuen Schuljahr heißt es aus Vorsichtsgründen natürlich noch „Abstand halten“.
srp

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Politik: Am Hölk muss sich was tun

Stormarner Tageblatt  10.08.2021

Quer durch die Parteien wird gefordert, dass in den Hochhäusern endlich etwas für die Mieter geschieht

Die beiden Hochhäuser stehen in der Mitte des Quartiers und sind stadtbildprägend.  Patrick Niemeier
Die beiden Hochhäuser stehen in der Mitte des Quartiers und sind stadtbildprägend. Patrick Niemeier
 

Patrick Niemeier

Dass sich rund um und vor allem in den beiden Bad Oldesloer Hochhäusern im Hölk und Poggenbreeden in Bad Oldesloe etwas tun muss, darüber herrscht in der Politik weitestgehend Einigkeit.
Die beiden 1972/73 durch eine landeseigene Wohnbaugesellschaft errichten Mehrfamilienhäuser, die mittlerweile der Adler Real Estate gehören, sind immer wieder in den Schlagzeilen. Seien es defekte Fahrstühle, kaputte Heizungsrohre, zerstörte Haustüren oder seltsame Nebenkostenabrechnungen – es kommt zu Problemen.
Seit mehreren Jahren bemüht sich der Quartierstreff „Plan B“ um die Bewohner in den beiden Mehrfamilienhäusern, aber auch um die gesamte erweitere Nachbarschaft. Durch zahlreiche Feuerwehr- und Polizeieinsätze sowie Sperrmüllablagerungen rund um die großen Blöcke gilt das Quartier als sozialer Brennpunkt.
Unlängst besuchte der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat (SPD) Quartiersmanagerin Maria Herrmann von Q8, die sich um Verbesserungen direkt vor Ort bemüht. Unter anderem konnte Herrmann mit ihrem Team unlängst eine erfolgreiche Corona-Impfaktion direkt im Treffpunkt auf die Beine stellen.
„Diese Häuser müssen grundlegend saniert oder absehbar abgerissen werden. Die Menschen, die hier leben, dürfen nicht mit feuchten Wänden und kaputten Fahrstühlen alleine gelassen werden, auch sie haben das Recht auf eine würdige Wohnung“, sagte Habersaat nach seiner Besichtigung.
Ein von den Mietern und der Quartiersmanagerin aufgestelltes Protestplakat gegen die Besitzer wurde von der Adler Real Estate entfernt. Laut Q 8 soll als Reaktion auf einen Brand in einem der defekten Fahrstühle eine Sicherheitsfirma engagiert worden sein. Die Adler Real Estate hat auf Nachfragen der Redaktion zu den entsprechenden Themen zuletzt nicht reagiert.
Da nicht nur die Kommunikation mit den Medien, sondern auch mit den zum Teil verunsicherten und verängstigten Mietern ausbaufähig ist, soll auch eine niedrigschwellige Mieterberatung auf den Weg gebracht werden. Das Ziel: Mieter sollen mutig den Klageweg bestreiten und dabei Rückhalt bekommen. Sie sollen ihre Rechte kennen.
Für die spezielle Mieterberatung direkt an den beiden Hochhäusern engagiert sich auch der Stadtverordnete Jens Wieck (CDU), der nun zusätzlich noch einen weiteren Vorstoß in die Lokalpolitik einbrachte.
Aus der Sicht der Oldesloer Christdemokraten seien die Hochhäuser nämlich ein städtebaulicher Missstand, denn sie weisen Substanz- und Funktionsmängel auf. Aus Wiecks Sicht sei es so, dass die Wohnungen nicht den Anforderungen an Sicherheit und gesunde Wohnverhältnisse entsprechen. Daher fordert der CDU-Lokalpolitiker jetzt, dass die Stadt Bad Oldesloe überprüfen soll, ob das Gebiet rund um und natürlich inklusive der beiden Hochhäuser in ein Sanierungsgebiet verwandelt werden könnte.
Bei der Überprüfung der rechtlichen Machbarkeit soll es darum gehen, welche Folgen das für die einbezogenen Gebäude haben könne, welche Kosten entstehen, ob die Stadt möglicherweise für die Unterbringung der Bewohner zuständig sein könnte, welche Verpflichtungen für Eigentümer damit einhergehen und ob es Förderung für entsprechende Gutachten gebe. Zentral sei dabei auch die Frage, wer eine Sanierung oder einen möglichen Neubau verpflichtend bezahlen müsse. Außerdem wünschte sich Wieck die Einbeziehung des Kieler Stadtentwicklers Wulf Dau-Schmidt, der schon mehrfach in Bad Oldesloe tätig war.
Vor allem der letzte erwähnte Punkt stieß aber nicht auf Gegenliebe bei den Mitgliedern anderer Fraktionen im Wirtchafts- und Planungsausschuss. Auch die Stadtverwaltung betonte, dass solche Leistungen ausgeschrieben werden müssen und nicht einfach ein Stadtentwickler ausgesucht werden könne. Annika Dietl (SPD) merkte außerdem an, dass sie nicht denke, dass das gesamte Quartier ein sozialer Brennpunkt sei oder ein Sanierungsgebiet sein müsse, sondern lediglich die beiden Hochhäuser und ihr Besitzer, also die Adler Real Estate, das Problem in dem Stadtviertel darstellen. Nachdem der Passus zum Kieler Stadtentwickler gestrichen wurde, stimmten die Ausschussmitglieder aber mehrheitlich für den Auftrag an die Verwaltung, die rechtliche Machbarkeit eines Sanierungsgebietes zu überprüfen und die entsprechenden Fragen zu beantworten.
Wie es nun konkret am Hölk und Poggenbreeden weitergehen könnte, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. „Eigentum verpflichtet, das gilt für Immobilienkonzerne in besonderem Maße“, lautet die klare Aussage des Landtagsabgeordneten Habersaat.

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Stormarner Wochenschau: Wie cool ist das denn?

Stormarner Tageblatt  07.08.2021

Wie cool ist das denn?

Hamburg? Nein, danke! Bad Oldesloe? Jawohl!                           Karikatur: Megi Balzer
Hamburg? Nein, danke! Bad Oldesloe? Jawohl! Karikatur: Megi Balzer

Patrick Niemeier und Volker Stolten

Verlockungen
Die Lage Bad Oldesloes an der Autobahn und vor allem in der Nähe Hamburgs wird oft als sehr guter Standortfaktor betont. Zumeist bedeutet es, dass man schnell die Metropole erreichen kann. Doch was sich in einigen anderen Bereichen auch schon zeigte, schwappt jetzt in den Bereich der Jobsuche und der Ausbildung: Warum nach Hamburg, wenn es auch in Bad Oldesloe etwas gibt?
Im Kulturbereich erlebt man dieses Umdenken schon länger, dass die Überzeugung besteht, dass schneller, höher, weiter und größer nicht unbedingt gut sein muss. Der Erfolg des Kultur- und Bildungszentrums fußt auch darauf, dass Kultur vor der eigenen Haustür oder im kleineren Rahmen genossen wird. Zentrales Qualitätsmerkmal: familiäre Atmosphäre, weniger Anonymität bei gleichzeitig gutem qualitativen Angebot.
Ähnliche Argumente kamen auch bei der Vorstellung der neuen Auszubildenden der Stadt Bad Oldesloe auf den Tisch. Immer mehr – auch junge – Mitmenschen fragen sich, ob es immer möglichst groß sein muss oder ob nicht ein überschaubares Umfeld mit mehr Entfaltungsmöglichkeiten angenehmer ist. Gleich mehrere Auszubildende gaben an, sich ganz bewusst gegen Hamburg entschieden zu haben. Und alle vier Nachwuchskräfte, die gerade ausgelernt haben, bleiben Bad Oldesloe treu. Da kann man der Ausbildungsleiterin der Stadt tatsächlich nur gratulieren und eigentlich der ganzen Stadt Bad Oldesloe, die so oft in echt besser ist, als das angeblich schlechte Image, das hauptsächlich ausgerechnet von einigen Mitbürgern oft betont wird.

Aus der Not geboren
Und da sage noch einer, die Feuerwehr steht auf dem Schlauch. Nix da! Sie wächst in Krisenzeiten über sich hinaus, löscht Brände, rettet Leben und packt da an, wo sie gebraucht wird. Sie ist auch in eigener Sache voller Tatendrang wie beispielsweise beim Nachwuchsmangel. Schon häufiger hat die Feuerwehr mit tollen Werbe-Kampagnen gegengesteuert: Mal wurde wie in Ahrensburg mit einem riesigen Banner „Meine Stadt – meine Feuerwehr – wir brauchen Dich!“ am Rathaus auf die Misere aufmerksam gemacht, mal mit Schaufenster-Aktionen unter dem Slogan „Helfen kommt nie aus der Mode“. In Pölitz warb man mit roten Haushaltslöschkübeln für jedermann um junge Kräfte. Stark! Doch, was sich die Gemeindefeuerwehr in Tangstedt überlegt hat, ist überragend. Mit dem Projekt schießen die drei Ortswehren sprichwörtlich den Vogel ab.
Ein Sticker mit dem eigenen Abbild. Die gesamte Gemeindefeuerwehr in einem individuellen Sammelalbum verewigt – wie bei Heroen des Sports, wie bei Micky Maus und Asterix à la Panini. Wie cool ist das denn? 424 Sticker der Wehren Tangstedt, Wilstedt und Wulksfelde sind ab Ende August exklusiv im Edeka-Markt zu erwerben. Das Schöne und Individuelle daran: Man kennt die Leute. Der Vater, die Mutter, der Onkel, die Tante, der Nachbar oder der Bekannte im Sammelalbum eingeklebt für die Ewigkeit. Wow!
Wenn der Landesfeuerwehrverband einen Oscar nach Hollywood-Manier in der Kategorie „Bestes Werbeprojekt“ ausloben würde, Tangstedt hätte den begehrten Goldjungen in der Tasche. Garantiert!
Aber auch so ist den Blauröcken Aufmerksamkeit gewiss. Die „Operation Sticker“ zieht bereits Kreise im Kreis Stormarn. Es gibt erste Anfragen zwecks Kontaktaufnahme mit dem Berliner Start-up „Stickerstars“, das die Werbekampagne umgesetzt hat. Denn auch Hochzeitsgesellschaften, Sportvereine, Betriebe und Co. können ihren Traum vom eigenen Stickeralbum (k)leben. Auf geht’s!

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Solar-Feld statt Gewerbegebiet?

Stormarner Tageblatt  07.08.2021

Streit um Flächennutzung in Oldesloe: Muss für Energiewende die Firmenansiedlung verhindert werden?

Patrick Niemeier

Der Klimawandel schreitet voran, die Energiewende muss kommen, alternative Energiegewinnung gefördert werden und es sollte möglichst jeder Ort etwas dazu beitragen. Auf diese Punkte konnten sich die Mitglieder des Wirtschafts- und Planungsausschuss in Bad Oldesloe einigen. Doch wie genau sieht das in gelebter Lokalpolitik aus? Wenn es über reine Absichtsbekundungen hinausgeht, wird die Sache komplizierter. Konkret entbrannte die Diskussion an einer Entscheidung für oder gegen ein geplantes gemeinsames Gewerbegebiet mit der Gemeinde Rethwisch an der A1. Die Verwaltung wollte sich ein „Go“ – in Form eines Grundsatzbeschluss -der Lokalpolitik holen, dieses Projekt weiterzuverfolgen.

Hoher Flächenbedarf und viel Verkehr
Hintergrund: Überregionale Firmen könnten wegen des großen Flächenbedarfs und des zu erwartenden starken Verkehrs nicht siedlungsnah angesiedelt werden. Ein großes Gewerbegebiet an der A1 schien, auch im Hinblick auf den Fehmarn-Belt, die Lösung. Doch dieser Vorstoß erfuhr aus Richtung der Grünen viel Gegenwind. Wilfried Janson (Foto) hatte nämlich festgestellt, dass die entsprechende Fläche nur eine von zwei in der Kreisstadt ist, in denen auch großflächige Solar-Thermik-Anlagen entstehen könnten. Da diese aus Sicht Jansons in Zukunft für die Wärmerzeugung unverzichtbar seien, könne dort kein Gewerbe entstehen. Denn schon bald werde die Stadt in die Situation geraten, sich überlegen zu müssen, wie sie ihre Haushalte mit Fernwärme versorgt. Fossile Brennstoffe müssten und werden immer weiter in den Hintergrund treten.
Jens Wieck (CDU) meldete aber grundsätzliche Bedenken an. „Wir diskutieren hier über eine Gewerbegebiet mit Rethwisch, ohne dass Rethwisch mit am Tisch sitzt. Auch kleine Orte haben einen Recht sich zu entwickeln. Darüber können wir nicht entscheiden“, sagte der Christdemokrat, der auch deutlich machte, dass nur ein kleiner Bereich des Bereichs auf Bad Oldesloer Gebiet liege. „Generell hat es einen Charme, was die Grünen planen, aber vielleicht gibt es dafür alternative Flächen oder eine Teilung ist möglich“, sagte Andreas Lehmann (fraktionslos).
Er wies auch darauf hin, dass es neue Gewerbeflächen brauche, um Geld in die klamme Stadtkasse zu spülen. „Es gibt nicht viele Möglichkeiten für die Stadt, um Einnahmen zu generieren, die Gewerbesteuer ist eine davon“, sagte Lehmann. Auch die Stadtfraktion und die FDP hatten Sympathien für das Projekt der Grünen. Zugleich gebe es aber auch noch eine Reihe Fragezeichen. So empfand die FDP die Ausführungen in Jansons Antrag „wischi-waschi“ und nicht eindeutig genug.
Probleme wurden auch darin gesehen, dass das Gebiet jenseitig der A1 liege und somit die Fernwärme unter der Autobahn hindurch transportiert werden müsse. Annika Dietl (SPD) wies auch darauf hin, dass die Stadt keine weiteren Logistiker oder womöglich einen Autohof in der Stadt haben wolle. Auch das müsse man bedenken. Die Stadtverwaltung betonte zudem, dass das mögliche Gewerbegebiet beim Land nur mit einer Priorität drei versehen worden sei. Das mache eine tatsächliche Realisierung unsicher.
„Wer nach den aktuellen Geschehnissen in Ahrweiler, aber auch durch Urteile des Bundesgerichtshofs nicht verstanden hat, dass wir etwas tun müssen, hat den Schuss nicht gehört“, wurde Hartmut Jokisch (Die Grünen) deutlich. Und dass etwas passieren müsse, darin stimmten ihm alle Fraktionen zu. Doch es gibt Zweifel, ob es nicht zeitnah noch bessere Möglichkeiten als durch Solar erwirtschaftete Fernwärme gebe. „Ich finde es ja schon niedlich, dass immer so getan wird, als wenn die Naturwissenschaftler schon noch was erfinden werden. Auch ein vitaminreiches Mousse au chocolat ohne Kalorien wäre wünschenswert, gibt es aber auch nicht. Wenn wir die Klimakrise wirklich ernst nehmen, dann müssen wir auch mal auf das hören, was uns die Naturwissenschaftler sagen“, führte Dana Herberg (Die Grünen) aus. Außerdem sei ja vielleicht auch Rethwisch mehr an einem Solarfeld als womöglich an einem Autohof oder Großlogistiker interessiert. „Auch in Dörfern leben Menschen, die auf Zukunftstechnologie setzen. Auch dort möchte man Fortschritt“, stellte Herberg klar.
Im Endeffekt kam man zu keinem gemeinsamen Beschluss, auch weil die Grünen ihren Antrag erst sehr spät eingereicht hätten. Die Entscheidung wurde daher vertagt auch vor dem Hintergrund, dass die Stadtverwaltung zunächst noch mit der Gemeindevertretung in Rethwisch Kontakt aufnehmen müsse.

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