Barrierefreiheit für Wassertiere

Stormarner Tageblatt  18.08.2021

Trave trifft auf Beste: Sohlgleite am Zusammenfluss in Bad Oldesloe vor Fertigstellung

Die Baustelle am Zusammenfluss von Beste (von oben) und Trave (Vordergrund) in Bad Oldesloe.  Patrick Niemeier
Die Baustelle am Zusammenfluss von Beste (von oben) und Trave (Vordergrund) in Bad Oldesloe. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier
Steine werden aufgetürmt, der Flusslauf an der Beste wird neu ausgebaggert, aber warum eigentlich? So mancher Spaziergänger durch die Bad Oldesloer Innenstadt bleibt in den letzten Wochen neugierig stehen und fragt sich, was hinter dem „Blauen Haus“ und den historischen Häusern am Heiligengeist eigentlich genau gebaut wird.
Am Zusammenfluss von Beste und Trave entsteht momentan eine Sohlgleite auf 50 Meter Länge. Diese sorgt in naher Zukunft dafür, dass die Fließgeschwindigkeit des Wassers so gelenkt wird, dass auch kleinere Wassertiere die Barriere überwinden können und den Wechsel von dem einen in den anderen Fluss schaffen können. Denn bisher besteht eine 50 Zentimeter hohe Sohlschwelle, die nicht alle Tiere überwinden können. Laut der Stadtverwaltung sind die Arbeiten bisher absolut im Soll und mit der Fertigstellung sei bereits Ende August oder Anfang September zu rechnen.
In den vergangenen Wochen wurde Unterwasserbeton eingebracht und eine Geröllschüttung im Wasserlauf hinzugefügt, heißt es aus der Stadtverwaltung. Damit wurde die sogenannte künstliche Umlenkbuhne erzeugt, die später zur Gewässerstrukturierung und Strömungsregulierung genutzt wird. Gleichzeitig ist die bisher bestehende Steganlage abgerissen worden, die als Ein- und Ausstieg für Kanuten diente. Mittlerweile ist für den geplanten, neuen Kanuanleger aber bereits auch schon eine Grundkonstruktion hergestellt worden, so dass Paddler und Kanuten auch in Zukunft anlegen können, wenn sie auf der Trave unterwegs sind.
Fast die kompletten Kosten der Baumaßnahme in Höhe von 400.000 Euro können übrigens aus Fördergelder gedeckt werden. Für die Maßnahmen ist auch eine temporäre Baustraße entlang des historischen Friedhofs angelegt worden, der selbst bald saniert werden soll.
Die geplanten Sanierungen auf dem historischen Friedhofsgelände sind bewusst zeitlich hinter den Abschluss der Sohlgleiten-Baumaßnahme gelegt worden.

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Wenn Minigolf das Größte ist

Stormarner Tageblatt  18.08.2021

Thorsten Niemann aus Scharbeutz ist amtierender Deutscher Meister: Beim Trave-Cup in Bad Oldesloe zeigt er seine Klasse

Millimeterarbeit: Niemann zirkelt den Ball mit Effet durchs Hindernis auf Bahn 18.  Nico von Hausen
Millimeterarbeit: Niemann zirkelt den Ball mit Effet durchs Hindernis auf Bahn 18. Nico von Hausen

Guido Behsen

Der Ischias nervte, aber er behielt die Nerven: Minigolf-Routinier Thorsten Niemann hat den 31. Trave-Cup auf der Anlage des MSC Bad Oldesloe gewonnen. Der amtierende Deutsche Meister wurde auch beim traditionsreichen Turnier seines Heimatvereins der Favoritenrolle in der Senioren-Klasse I (bis 57 Jahre) gerecht.
Vier Runden über die 18 Bahnen dreht beim Trave-Cup jeder Teilnehmer. Gestartet wird in einer Gruppe zu je drei Spielern. Oder besser: Sportlern. Denn wer hier antritt, für den ist Minigolf mehr als Freizeitvergnügen. Es ist großer Amateursport.

Im Schnitt sagenhafte 1,2 Schläge pro Bahn
22-22-22-20 – so steht es am Ende neben Niemanns Namen am Aushang, auf dem Uwe Wernecke alle Ergebnisse notiert. Heißt: Für seine vier Runden benötigte der Meisterspieler ganze 86 Schläge. Im Schnitt 1,2 pro Bahn – ein für Gelegenheits-Minigolfer unfassbarer Wert. Dabei ist Niemann zuletzt gar nicht regelmäßig zum Trainieren gekommen: Sein Job an der Lübecker Uniklinik lässt das in Zeiten von Corona kaum zu. Dafür konnte er beim Trave-Cup den Heimvorteil nutzen: „Ich bin seit 31 Jahren Mitglied beim MSC Bad Oldesloe und hier auch Sportwart.“
Gelernt hat Niemann das Minigolfen in seiner Heimatgemeinde Scharbeutz. Als Jugendlicher und junger Mann sei er beinah täglich auf die dortige Anlage gegangen und buchstäblich entdeckt worden: „Mitglieder des MSC Bad Oldesloe haben bei uns in Scharbeutz gespielt und mich angesprochen. Es war der einzige Verein in der weiteren Region, also bin ich eingetreten.“ Und geblieben.
Die Anlage in Scharbeutz, auf der Niemann das Einlochen lernte, existiert heute nicht mehr. Stattdessen gibt es an der Ostseeküste wie auch anderenorts im Land immer mehr sogenannte Adventure-Golfplätze, auf denen auf Kunstrasen und über natürliche Hindernisse gespielt wird. „Die werden super angenommen“, weiß Niemann und gibt bescheiden zu: „Für mich ist es teilweise unbegreiflich, dass einige dieser Bahnen mit einem Schlag gespielt werden können.“

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Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  18.08.2021

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Susanne Rohde

Bad Oldesloe Zur Mittagszeit haben nicht nur die Menschen Appetit, sondern auch die tierischen Bewohner der Kreisstadt. Hier hat es sich eine Wanderratte zu Füßen der uralten Eiche an der Besttorbrücke gemütlich gemacht, um in den Hinterlassenschaften der Passanten nach Essbarem zu suchen. Und wie es scheint, ist das Nagetier auch fündig geworden. Bei dem lecker Müll…
srp

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Schutzboden für Stormarnhalle – ein Luxus?

Stormarner Tageblatt  16.08.2021

3600 Euro kostet der Schutzboden jedes Mal, wenn er für ein Event in der Stormarnhalle verlegt wird

Bad Oldesloe Die Stormarnhalle in Bad Oldesloe ist die größte Mehrzweckhalle der Stadt und einer der größten Veranstaltungsräume in Stormarn. Doch besonders beliebt ist sie bei Großveranstaltern schon länger nicht.
Ein wesentlicher Faktor dabei waren neben der Turnhallenatmosphäre und in die Jahre gekommenen sanitären Einrichtungen die entstehenden Kosten, die gerade von lokalen Veranstaltern als hoch eingestuft wurden. Die Stadt versucht, so viele laufende Kosten wie möglich zu refinanzieren.
Weil während der Corona-Pandemie die Möglichkeit bestand, dass die Halle als Ausweichkrankenhaus genutzt werden muss, hat die Stadt einen Boden für diese Fälle angeschafft.
Dieser wurde auch für die Phase erstmalig verbaut, in der Sport in der Halle bis Juni untersagt war, weil die Halle für Versammlungen aller Art genutzt wurde, die sonst – mit Blick auf die Coronaregeln – nicht hätten stattfinden können.
Jetzt soll dieser Boden, der den Sportbelag vor Straßenschuhen und sonstigen beschädigenden Einflüssen schützt, auch bei jeder Veranstaltung verlegt werden.
Kostenfaktor jedes Mal: 3600 Euro. Diese Mehrkosten müssten Veranstalter bezahlen. In der Konsequenz würde das wohl heißen, dass die Mehrzweckhallen-Nutzung Geschichte wäre.

Selbstbeteiligung für Nutzer
Die Verwaltung schlägt daher vor, dass die Nutzer nur 630 Euro dieser Kosten tragen. Die restlichen 3000 Euro pro Event sollen aus der Stadtkasse fließen. Es kommt in der Lokalpolitik aber der Verdacht auf, dass der Boden nur verlegt werden soll, weil er angeschafft wurde. Und wird dieser nicht eigentlich durch den stadteigenen Bauhof und die Hausmeister verlegt? Sind die 3600 Euro also echte Kosten oder verrechnet mit Arbeitszeit des städtischen Personals?
Jörn Lucas (CDU), der selbst beruflich im Sportbereich tätig ist, sagt sogar, dass das Verlegen dieses Bodens überflüssig sei. Hajo Krage (SPD) möchte genau wie Dagmar Danke Bayer (Die Grünen) ausrechnen lassen, ob die 30.000 Euro im Jahr wirklich günstiger sind, als vielleicht in vier oder fünf Jahren einen neuen Boden anschaffen zu müssen.
Da zu viele Fragen über Sinn und Unsinn des Verwaltungsvorschlags offen blieben, wurde die Entscheidung vertagt. Die Zukunft der Stormarnhalle ist sowieso noch Bestandteil einer größeren Diskussion. Denn geplante generelle Sanierungsarbeiten werden durch den Denkmalschutz schwieriger als erwartet.
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Besucher fordern Test vor Klinik

Stormarner Tageblatt  16.08.2021

Asklepios Klinik Bad Oldesloe: Auch Geimpfte und Genesene brauchen Test / Besucher überrascht

Wer Angehörige in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe besuchen will, benötigt immer einen negativen Corona-Test. Patrick Niemeier
Wer Angehörige in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe besuchen will, benötigt immer einen negativen Corona-Test. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Sie wollen ihre Angehörigen besuchen, sind doppelt geimpft und müssen sich trotzdem auf das Coronavirus testen lassen. Damit rechnen so manche Stormarner nicht, die zur Asklepios-Klinik in Bad Oldesloe kommen und bereits vollen Impfschutz durch zwei Impfungen oder eine Dosis Johnson&Johnson besitzen.
Doch dass das zum großen Problem wird, liegt primär nicht daran, dass die Besucher generell nicht bereit wären, sich trotzdem testen zu lassen – sondern dass es keine Möglichkeit gibt, das vor Ort im Umfeld der Klinik nachzuholen. Die Vorsicht sei nachvollziehbar, aber es müsse eine Testmöglichkeit geben.

Viele Testzentren sind seit Wochen geschlossen
Denn mittlerweile haben zahlreiche Testzentren ihre Türen geschlossen. Bei den privaten Zentren liegt das vor allem daran, dass der Andrang geringer geworden ist und die Pauschalzahlungen bei höheren Anforderungen gesunken sind.
Senioren berichten davon, dass sie vom Krankenhaus dann bis zu einer rund einen Kilometer entfernten Apotheke laufen müssen, die die Tests noch anbiete oder sogar bis in die Industriestraße oder zum Sandkamp in der Kreisstadt kommen müssen.
In einem Testzentrum berichtet eine Mitarbeiterin, dass vollkommen abgekämpfte Senioren bei ihnen ankämen, die berichten, von der Klinik zu ihnen geschickt worden zu sein, obwohl sie geimpft seien.
Die älteren Herrschaften, die nicht mehr so gut zu Fuß seien, seien mit Bus oder Taxi bis zum Krankenhaus gefahren und hätten erst dort erfahren, dass sie trotz des kompletten Impfschutzes einen aktuellen Test vorlegen müssen. Anders als sie es aus anderen Kliniken kennen würden.
Besonders kritisch ist die Situation am Sonntag. Denn dann hat aktuell nur noch ein offizielles Testzentrum in Bad Oldesloe geöffnet und das erst ab 12 Uhr und über einen Kilometer von der Klinik entfernt. Was für jüngere Besucher mit Pkw kein Problem ist, stellt für Senioren gerade am Wochenende ein echte Hürde dar.
Sie fühlen sich von der Klinik gegängelt. Wenn die Klinik besonders strenge Test-Regeln aufstelle, müsse die sie auch dafür sorgen, dass Tests in direkter Näher durchgeführt werden können, ist der Tenor.

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