Stormarner Tageblatt 29.09.2021
Für 820.000 Euro: Landrat überreicht Stormarns ehrenamtlichen Helfern sechs neue Fahrzeuge
Patrick Niemeier
Wie wichtig ein gut ausgerüsteter und schnell einsatzbereiter Katastrophenschutz ist, zeigte sich erst kürzlich in diesem Jahr, als Helfer aus der ganzen Republik in die Hochwassergebiete im Südwesten Deutschlands ausrückten. Auch zahlreiche Einsatzkräfte aus Stormarn waren unter den Ehrenamtlern, die in der betroffenen Region aktiv mit anpackten. Für dieses Engagement dankte ihnen Landrat Henning Görtz und Kreispräsident Hans-Werner Harmuth jetzt nochmal ausdrücklich. Gemeinsam mit zahlreichen Kreistagsabgeordneten traf man sich zum Abendessen im Katastrophenschutzentrum Bad Oldesloe.
Mindesten so wichtig wie die motivierende Wirkungs des Danks von offizieller Stelle war für zukünftige Einsätze, dass die Schnelleinsatzgruppen (SEG) mit sechs neuen Fahrzeugen ausgestattet wurden. Die SEG setzen sich im Kreis aus Mitgliedern des Malteser Hilfsdienstes Ahrensburg, des Deutschen Roten Kreuz Hammoor, der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft Bargteheide sowie der Johanniter Unfallhilfe und des Arbeiter-Samariter-Bunds aus Bad Bad Oldesloe zusammen.
Angeschafft wurden durch den Kreis fünf neue Notfallkrankentransportwagen, die zum Teil bereits von 20 Jahren in den Dienst genommene und technisch daher komplett veraltete Fahrzeuge ersetzen. Bei dem sechsten Fahrzeug handelt es sich um einen Einsatzleitwagen für die SEG Betreuung. „Die neuen Fahrzeuge bedeuten eine weitere wichtige Modernisierung der Ausstattung unseres Katastrophenschutzes und der Schnelleinsatzgruppen Stormarn. Ich freue mich, dass den Katastrophenschutzeinheiten damit künftig sechs neue Fahrzeuge für ihre Einsätze zur Verfügung stehen“, sagt Landrat Henning Görtz. Die fünf Notfallkrankentransportwagen sollen zum Teil im neuen Katastrophenschutzzentrum in Hammoor stationiert werden, das aber noch nicht komplett fertiggestellt ist. Der neue Einsatzleitwagen ist im Kreis-Katastrophenschutzzentrum in Bad Oldesloe beheimatet. Insgesamt hat die notwendige Anschaffung nach Aussage der Kreisverwaltung knapp 820.000 Euro gekostet. Das Budget brachten das Land Schleswig-Holstein und der Kreis gemeinsam auf.
Die Fahrzeuge kommen in Katastrophenfällen aber auch bei größeren lokalen und regionalen Notfällen – wie zum Beispiel Massenkarambolagen auf einer Autobahn oder Bombenentschärfungen – zum Einsatz. Merkmale einer Katastrophe sind laut des Landesgesetzes, „die außergewöhnliche Gefährdung oder Schädigung“ von Leben und Gesundheit, der lebensnotwendigen Versorgung vieler Bürger oder bedeutender Sachgüter. Die Entscheidung, ob ein Katastrophenfall ausgerufen wird oder nicht, liegt übrigens bei der unteren Katastrophenschutzbehörde und somit beim Landrat. Im Fall der Fälle wird ein Führungsstab zusammengerufen. Wie dieser genau zusammengesetzt ist, hängt von der Katastrophen- oder Großschadenslage ab.
Definitiv dabei sind immer Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Führungskräfte der im Katastrophenschutz mitwirkenden Hilfsorganisationen sowie jeweils Fachberater, die auch von Extern hinzugezogen werden können. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Polizei, um Vertreter des Umweltamts, des TÜV Nords oder auch der Bundeswehr handeln.