Gefälschte Internet-Meldung über Kindesentführung in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  05.11.2021

Polizei warnt vor dem Teilen des Facebook-Posts

Bad Oldesloe Wie schon vor einer Woche in Lübeck wird nun auch in Bad Oldesloe bei Facebook ein Link – unter anderem in der Gruppe „Oldesloe hilft sich“ – geteilt, der auf eine angebliche Entführung bei einem Familieneinkauf hinweist. Angeblich sei ein Mädchen beim Shopping entführt worden. Das Posting wirkt so, als würde man mit dem Teilen der Nachricht bei der Suche nach dem Mädchen helfen.
Die Polizei stellt klar, dass es weder in Bad Oldesloe noch sonst irgendwo in Stormarn einen derartigen Entführungsfall gibt. Es ist davon auszugehen, dass sich bei dem Link um den Versuch eines Betrugs handeln könnte. Der Link sollte auf keinen Fall geteilt, geklickt oder weiter verbreitet werden. Immer wieder kommt es zu Falschmeldungen, weil angebliche Suchmeldungen oder Vermisstenaufrufe geteilt werden, die aber nicht von offiziellen Stellen stammen.
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Müssen Häuser saniert werden?

Stormarner Tageblatt  05.11.2021

Streit mit Adler Group: Die Hochhäuser Hölk und Poggenbreeden sind immer wieder in den Schlagzeilen

Der CDU-Ausschussvorsitzende Jens Wieck vor den Hochhäusern im Hölk und Poggenbreeden.  Finn Fischer
Der CDU-Ausschussvorsitzende Jens Wieck vor den Hochhäusern im Hölk und Poggenbreeden. Finn Fischer

Finn Fischer

Mit der schlechten Bausubstanz der „Hölk-Hochhäuser“ in Bad Oldesloe beschäftigt sich mittlerweile auch die Lokalpolitik. Der Wirtschafts- und Planungsausschuss hat die Stadtverwaltung jetzt mit einer Prüfung beauftragt, ob für die Gebäude ein Modernisierungs- und Instandhaltungsgebot ausgesprochen werden kann.
Dabei handelt es sich um ein Instrument aus dem Baugesetzbuch, mit dem Kommunen die Beseitigung von Mängeln anordnen können, wenn „eine bauliche Anlage nach ihrer inneren oder äußeren Beschaffenheit Missstände oder Mängel aufweist, deren Beseitigung oder Behebung durch Modernisierung oder Instandsetzung möglich ist“.
Seit Jahren sorgen die beiden Wohntürme am Hölk und Poggenbreeden immer wieder für Schlagzeilen. Mal funktioniert die Heizung nicht, immer wieder kommt es zu Rohrbrüchen, die Fahrstühle sind dauernd defekt. Obwohl der Eigentümer, die Adler Real Estate, eigenen Angaben zufolge immer wieder große Summen in die Häuser investiert, scheint sich am Gesamtzustand der Wohnhäuser nicht viel zu bessern.
Jetzt hat der Immobilienkonzern angekündigt, mehr als 15.000 Wohneinheiten abstoßen zu wollen. Käufer: Die LEG Immobilien AG. Unternehmensangaben zufolge handelt es sich dabei um Objekte in Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein.
Ob auch die Oldesloer Hochhäuser unter den Gebäuden sind, die den Besitzer wechseln sollen, teilte Adler Real Estate bislang nicht mit.
Doch durch den möglichen Verkauf kommt jetzt zumindest politisch Bewegung in die Sache. So könnte ein künftiger Eigentümer verpflichtet werden, die Gebäude umfassend zu sanieren. Zunächst ging es in der politischen Diskussion um die Frage, ob in dem Bereich ein Sanierungsgebiet ausgewiesen werden könnte, Doch das ist laut Stadtverwaltung nicht möglich, wenn dies ausschließlich auf die Grundstücke der Hölk-Hochhäuser begrenzt wird.
„Mir war schon vorher klar, dass man ein einzelnes Gebäude nicht als Sanierungsgebiet ausweisen können. Deswegen habe ich vorgeschlagen zu sehen, wie die Tendenz ringsherum ist“, sagte Jens Wieck (CDU). Von der Verwaltung habe er erwartet, dass Lösungen aufgezeigt werden, unter welchen Voraussetzungen das gelingen könnte.
„Jetzt stehen wir wieder da wie schon im August, als wir darüber beraten haben und sind keinen Schritt weiter“, so Wieck, dessen Fraktion die Prüfung über die Ausweisung eines Sanierungsgebiets im August beantragt hatte.
Auch Ausschussvorsitzender Hartmut Jokisch (Die Grünen) zeigte sich irritiert von der Antwort der Verwaltung – und darüber, dass sich in der vorgelegten Vorlage keine Lösungsansätze finden: „Wir alle wissen schon lange von diesem Schandfleck und wir brauchen Vorschläge, wie wir das möglichst bald in den Griff bekommen können. Es muss etwas passieren.“
Langsam aber sich verliert die Politik die Geduld. Die Probleme in dem Kiez sind lange bekannt. Doch Tatenlosigkeit will Bürgermeister Jörg Lembke sich nicht vorwerfen lassen: „Der Vorwurf, die Verwaltung würde eine Abwehrhaltung einnehmen, finde ich nicht gerechtfertigt. Seit Jahren suchen wir nach Lösungen und sind in Gesprächen mit den Eigentümern.“ Das seien langwierige Prozesse. Lembke: „Aber mit Zwang wird das wahrscheinlich nicht funktionieren.“
Doch daran, dass mit Freiwilligkeit etwas erreicht werden kann, glauben offenbar immer weniger in der Stadtvertretung. „Bei der Ausweisung als Sanierungsgebiet sehe ich da rechtlich wenig Chancen. Deswegen sollte die Verwaltung prüfen, ob ein Modernisierungs- und Instandhaltungsgebot infrage kommt“, so Annika Dietel (SPD).
Hier habe es gerade ein neues Urteil zur Zumutbarkeit von Modernisierungen gegeben. „Vielleicht hilft uns das an dieser Stelle weiter“, so Annika Dietel. Ein entsprechender Gemeinschaftsantrag von SPD und dem CDU-Ausschussmitglied Jens Wieck wurde mit Mehrheit bei einer Gegenstimme angenommen.

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Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  04.11.2021

Ann-Sophie Bäth
Ann-Sophie Bäth

Bad Oldesloe Die Blätter im Bürgerpark Bad Oldesloe sind fast alle in die typischen Herbstfarben verwandelt und fallen vermehrt zu Boden. Die Wege sind aber vom Bauhof freigeräumt worden. Allgemein weist die Stadt daraufhin, dass auch Privatpersonen die Wege, für die sie verantwortlich sind, laubfrei halten sollen.
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Der Abriss des „Schandflecks“

Stormarner Tageblatt  04.11.2021

Zehn Jahre wurde in Bad Oldesloe auf den Abriss des ehemaligen Kaufhauses Nickel gewartet

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Das Haupthaus ist am 1. November Geschichte. Freie Sicht über die Trave zur Lübecker Straße. Guido Behsen (5), Patrick Niemeier (2)

Patrick Niemeier

Jeden Tag fressen sich die Baumaschinen seit über zwei Wochen ein Stück weiter durch das ehemalige Nickel-Gebäude in der Lübecker Straße 8 bis 12 in Bad Oldesloe, das im vergangenen Jahrzehnt nur noch als „Schandfleck der Stadt“ bekannt war.
Nach 14 Tagen Abrissarbeiten war das Haupthaus mit den leerstehenden Wohnungen schon so gut wie verschwunden. Es folgt jetzt noch der Rückbau der Verbindung zum vorderen Teil des Kaufhauses. Dabei funktioniert der Abriss des Baus aus den 60er-Jahren nicht so, wie sich manche das vielleicht vorstellten, nämlich nicht mit einem großen Knall und einer Abrisskugel, sondern konzentriert Stück für Stück.
Der Grund dafür ist, dass das Material noch direkt vor Ort so getrennt wird, dass es sortenrein – ob nun Metalle, Stein, Holz oder Glas – recycelt werden kann. Eine mobile Brechanlage kommt dafür vor Ort zum Einsatz. Die Abrissexperten der Firma Freimuth erwarten, dass es sich um rund 5000 bis 6000 Kubikmeter Schutt handeln wird, der am Ende durch den Rückbau des Gebäudes entstanden sein wird.
Der enorm verkleinerte Gebäudeschutt soll aber nicht abtransportiert werden, sondern wird für die Oberfläche der entstehenden Baulücke genutzt werden. In den nächsten Jahren soll dieser Bereich laut Bürgermeister Jörg Lembke zunächst als Parkfläche genutzt werden, bevor die weiteren Planungen voranschreiten. Es ist bereits ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb auf den Weg gebracht worden.

Rückbau schon Wochen vorher begonnen
Vor dem eigentlichen Abriss, waren in dem ehemaligen Wohn- und Kaufhaus bereits Infrastruktur-Einrichtungen wie Heizungen, Leitungen, Toiletten, Sprinkleranlage oder Waschbecken zurückgebaut worden. Dabei fand man auch noch all das, was in den vor über zehn Jahren geräumten Wohnungen zurückgelassen worden war.

Brücke soll erhalten bleiben
Die ehemaligen Wohnungen sind mittlerweile schon komplett verschwunden. Der Gebäudeteil mit dem Anbau in Richtung des vorderen Kaufhauses – in dem sich mittlerweile „dm“ und „C&A“ befinden – folgt in den nächsten Wochen. Dabei wartet auch die größte Herausforderung der Arbeiten auf die Experten. Denn der Übergang soll entfernt werden, ohne dass die darunter liegende Brücke beschädigt oder gar zerstört wird.
Laut Aussagen der engagierten Abbruchfirma sei das aber tatsächlich noch immer „eine Standardaufgabe“. Der gesamte Abriss der Gebäude soll bis Weihnachten abgeschlossen sein, hieß es zu Beginn der Abrissarbeiten.
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>>> Politiker und Parteien haben das Wort: Alles geht nicht! Unpopuläre Entscheidungen sind notwendig

Markt Bad Oldesloe Wochenzeitung   03.11.2021

Alles geht nicht! Unpopuläre Entschscheidungen sind notwendig

Torsten Lohse  Foto: CDU/hfr

Brauchen wir neue Kindertagesstätten? Müssen Schulgebäude erweitert oder grundlegend erneuert werden? Bedarf es neuer Sportstätten und Feuerwehrhäuser? Was wird aus der Festhalle, der Stormarnhalle und neuerdings auch der Jugendherberge? In welchem Umfang soll die Stadt Flächen für eine wie auch immer geartete städtebauliche Entwicklung erwerben?

Dies ist nur ein Teil der (investiven) Themen, mit denen sich die ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitiker in der laufenden Wahlperiode auseinander setzen müssen.

Selbstverständlich werden die Antworten auf diese Fragen unterschiedlich ausfallen – je nachdem, wen man fragt. Am einfachsten und konfliktfreiesten wäre es von daher, wenn alles zeitnah verwirklicht werden könnte. Leider stehen dem finanzielle, aber auch personelle, organisatorische und rechtliche Grenzen entgegen.

Die Frage der Finanzierbarkeit im Sinne eines „Was kann ich mir leisten – und was nicht“ stellt sich dabei häufig als echtes Ärgernis dar, denn deren Beantwortung kann zwangsläufig zu dem unerwünschten Ergebnis führen, Vorhaben nicht, später oder nur in reduziertem Umfang umzusetzen.

Im Rahmen der anstehenden Beratung über den Haushaltsentwurf für die nächsten beiden Jahre wird festgelegt, für welche Vorhaben in diesen Jahren finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Der vorgelegte Haushaltsentwurf enthält mit dem Erweiterungsbau für die Ida-Ehre-Schule (3,9 Mio. EUR), dem Neubau des Feuerwehrhauses in Poggensee (2 Mio. EUR) und der Erneuerung des Wolkenweher Weges (3,4 Mio. EUR) allein drei Maßnahmen mit einem finanziellen Volumen in Millionenhöhe. Hinzu kommen 6,8 Mio. EUR für den Erwerb von Grundstücken und eine Reihe von „Kleinmaßnahmen“ mit einem Investitionsvolumen von immer noch jeweils einigen hundertausend Euro.

Viele andere Vorhaben sind hingegen (noch) gar nicht veranschlagt, da dies bei einer kalkulierten Kreditaufnahme von 13,3 Mio. EUR allein für 2022 und einem rechnerischen Anstieg der Verschuldung bis 2026 auf mehr als 40 Mio. EUR finanziell nicht darstellbar ist.

Weder Verwaltung noch Politik sollten den Eindruck erwecken, dass jedem – durchaus nachvollziehbar begründeten – Anliegen (sofort) nachgekommen werden kann. Es sind dazu auch unpopuläre und unbequeme Entscheidungen notwendig, will man auch zukünftig finanziell handlungsfähig bleiben. Letztlich tut sich niemand einen Gefallen damit, zu allem „ja“ zu sagen oder immer wieder neue (oder alte) Vorhaben anzustoßen, deren Realisierung finanziell, personell und organisatorisch nicht abschließend durchdacht ist und die folglich nicht zeitnah umgesetzt werden können.

Torsten Lohse, Vorsitzender des Finanzausschusses und stellvertretender Fraktionsvorsitzender und CDU

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