Oldesloer Weihnachtsmarkt fällt aus

Stormarner Tageblatt  26.11.2021

Veranstalter zieht Reißleine, nachdem bekannt wird, dass die Veranstaltung mit 2G- oder 2Gplus-Regeln stattfinden muss

Der Weihnachtszauber vor dem Kub ist nun doch abgesagt worden.  Patrick Niemeier
Der Weihnachtszauber vor dem Kub ist nun doch abgesagt worden. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Eine Adventszeit ohne Muzen, ohne Punsch- und Würstchenbude in der Bad Oldesloer Innenstadt? Das wird tatsächlich auch 2021 wieder weitestgehend so sein. Die Entwicklung der Corona-Pandemie sorgt weiterhin für Absagen über Absagen und nun hat es auch den „Weihnachtszauber“ erwischt, an dem die Stadt Bad Oldesloe laut Bürgermeister Jörg Lembke unbedingt festhalten wollte.

Weihnachtszauber wirtschaftlich nicht abbildbar
Eigentlich sollten sieben Buden vor dem Kultur- und Bildungszentrum (Kub) vom 1. Advent bis Weihnachten aufgestellt werden. Es wäre die zweite Auflage des „Weihnachtszaubers“ nach 2019 gewesen. Doch gestern zog der Veranstalter „Die Eventgestalter“ nun doch – für das Kulturbüro der Stadt etwas überraschend – die Reißleine.
„Aufgrund der steigenden Infektionszahlen, der aktuell geltenden Corona-Bekämpfungsverordnung und den damit verbundenen erhöhten Auflagen, ist das wirtschaftliche Risiko bei der Durchführung von Marktveranstaltungen für uns als Agentur nicht mehr tragbar“, erklärt Stefan Schröder von „Die Eventgestalter“. Konkret wäre als aktuelle Auflage mindestens die Einzäunung und eine 2 G, vielleicht sogar eine 2 G plus-Kontrolle notwendig gewesen. Auch eine Zugangsbeschränkung stand im Raum. „Wir waren mit dem Ordnungsamt noch im Gespräch und haben versucht alles zu ermöglichen. Daher tut es mir für Bad Oldesloe leid. Denn so fällt noch ein Stück weihnachtliche Stimmung weg. Gerade für Kinder ist das schade“, sagt Kulturmanagerin Inken Kautter.
Doch sie habe Verständnis für den Veranstalter. „Man muss zusätzliche Security beschäftigen, die die 2 G-Regel überprüft oder auch eine Zugangsbeschränkung. Im eingezäunten Bereich ist weniger Platz als angedacht und es wird durch die Maßnahme auch weniger Publikum vor Ort sein, ganz klar“, sagt Kautter.
Für manche Stände sei es schon zu normalen Zeiten nicht einfach, auf einen Schnitt zu kommen. Jetzt hätte sich der Aufwand vermutlich nicht gelohnt. „Wir hätten es uns anders gewünscht, aber verstehen diesen Schritt“, sagt Kautter. Ob es irgendeine Alternative in der Kreisstadt gibt, etwa eine vereinzelte Muzen- oder Würstchenbude, werde nun geprüft. „Jetzt zu schauen, ob noch irgendwas geht, was dann auch noch zu den aktuellen Auflagen passt, ist natürlich extrem kurzfristig“, sagt Kautter.
Als Veranstalter sei man durch die Corona-Pandemie seit über einem Jahr immer wieder hart getroffen worden, berichtet derweil Schröder. Trotzdem habe man bis zuletzt an diese Weihnachtsveranstaltung geglaubt. In den letzten zwei Wochen und jetzt durch die härteren Regeln habe sich die Hoffnung aber zerschlagen. Schröder bedankt sich explizit aber für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt: „Wir wünschen den Menschen in Bad Oldesloe eine schöne Vorweihnachtszeit und besinnliche Festtage in der Familie.“
Auch in Ammersbek, Glinde, Reinbek und Ahrensburg sind bereits die Weihnachtsmärkte bereits abgesagt worden.

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FDP: Anita Klahn fühlt sich verraten

Stormarner Tageblatt  26.11.2021

Bei Aufstellung der Liste für die Landtagswahlen 2022 fiel Politikerin aus Stormarn überraschend durch

Anita Klahn (FDP) möchte kommunalpolitisch aktiv bleiben.  Patrick Niemeier
Anita Klahn (FDP) möchte kommunalpolitisch aktiv bleiben. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Gilt im Wahlkampf das Motto „Verjüngung um jeden Preis“? Ist sie am Ende das Opfer von Absprachen innerhalb der FDP? Anita Klahn atmet ein Mal tief durch, bevor sie anfängt ihre Gefühlslage zusammenzufassen. Die Bad Oldesloer Landtagsabgeordnete ist noch immer hörbar geschockt, nachdem sie am Wochenende erfahren musste, dass ihre Karriere in Kiel im Frühjahr enden wird.
„Ich habe mich schon wieder gefasst. Es gibt sehr viele positive, aufbauende Nachrichten, sehr viel Lob für meine Arbeit. Auch aus der Opposition, die sind besonders authentisch und ehrlich“, sagt Klahn. Zuvor hatte sie bei der Aufstellung der FDP-Landesliste für die Landtagswahlen sowohl bei der Abstimmung um Platz drei, als auch um Platz sechs bittere Niederlagen einstecken müssen.
„Natürlich war das ein Schock. Schlimm ist, dass ich nicht all meine Projekte wie die Kita-Reform oder die gebundene Ganztagsschule als abgeschlossen ansehe“, führt sie aus. Doch besonders schlimm wiege das Gefühl des persönlichen Verrats. „Es müssen mich Menschen aus meiner Partei nicht gewählt haben, die mir das vorher zugesichert haben, von denen ich dachte, sie stehen hinter mir und schätzen meine Arbeit wirklich“, sagt Klahn.

Erneut angetreten und gescheitert
Während der zweite Kandidat aus dem Kreis Stormarn, Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, es auf den Landeslistenplatz eins schaffte, sei sie quasi durchgereicht worden. „Bernd Buchholz hatte mir bereits im Sommer nahe gelegt, dass ich nicht wieder antreten solle – mich zum Rückzug aufgefordert. Mit 61 Jahren sei es ja für mich an der Zeit nach drei Legislaturperioden zu gehen“, erklärt Klahn. Ein freiwilliger Rückzug mit Blumenstrauß und lobenden Worten, um einer öffentlichen Demontage zu entgehen, das sei offenbar das Angebot gewesen. Doch sie habe ihre Projekte noch fortführen wollen und sich gegen diese recht unverhohlene Aufforderung gestellt.
„Meine Arbeit loben, aber mich loswerden wollen – das passt nicht, oder? Außerdem fühle ich mich noch jung genug. Doch ich weiß, dass die Jungen Liberalen auch mehr ihrer eigenen Leute auf der Liste unterbringen wollten, dass es Absprachen gab“, erklärt Klahn und atmet wieder durch.
„Das ist ja auch nicht komplett verwerflich. Es beschwert sich immer der, der dann am Ende dabei unterliegt“, führt die Liberale aus Stormarn aus, die sich vor allem in der Bildungspolitik einen Namen gemacht hat.
Doch dass offenbar die Verjüngung an sich wichtiger sei als fachpolitische Erfahrung und erfolgreiche Arbeit, sei insgesamt einfach enttäuschend. „Dr. Bernd Buchholz ist dann als Spitzenkandidat auf der Landesliste der einzige Vertreter aus Stormarn. Ich hätte den Kreis gerne noch weiter vertreten“, sagt Klahn. Auch wenn sie noch um ein Direktmandat für den Landtag kämpfen werde, wisse sie, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass sie dieses gewinnen könne: „Selbst wenn die FDP gerade ziemlich gut dasteht, ist das nicht sehr realistisch.“ Kommunalpolitisch werde sie noch weiter aktiv sein. „Bad Oldesloe war schon immer ein Fokus meiner Bemühungen – das ist ja ganz natürlich“. Und auch Vorsitzende der Liberalen im Kreis will Klahn bleiben.

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Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  25.11.2021

Ann-Sophie Bäth
Ann-Sophie Bäth

Bad Oldesloe Die Bad Oldesloer Innenstadt putzt sich weihnachtlich heraus. Der große Tannenbaum auf dem Marktplatz ist bereits geschmückt. Auf der Hude ist mittlerweile auch das Team vom Bauhof im Einsatz und schmückt die dort aufgestellte Advents-Tanne. Die Straßen werden weihnachtlich beleuchtet.
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Oldesloer Weihnachtsmarkt setzt auf 2 G-Regel

Stormarner Tageblatt  25.11.2021

Beschluss: Kleiner Markt vor dem KuB soll eingezäunt und Zugang kontrolliert werden

Der „Weihnachtszauber“ vor dem KuB punktete 2019 vor allem durch die Dekoration.  Patrick Niemeier
Der „Weihnachtszauber“ vor dem KuB punktete 2019 vor allem durch die Dekoration. Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Während in immer mehr Städten und Gemeinden die Weihnachtsmärkte und Adventsbasare abgesagt werden, möchte die Stadt Bad Oldesloe den Veranstaltungen festhalten und sie durchführen. Das bestätigte Bürgermeister Jörg Lembke auf Nachfrage des Tageblatts. Mittlerweile zeichnen sich auch die Regeln ab, die das ermöglichen sollen.
Der kleine Weihnachtsmarkt vor dem Kultur- und Bildungszentrum soll eingezäunt und der Zugang kontrolliert werden. „Es wird dort die 2 G-Regel gelten“, sagt Verwaltungschef Lembke. Diese Entscheidung sei nach Gesprächen im Corona-Krisenstab der Stadt getroffen worden. Der Adventsbasar im Kultur- und Bildungszentrum werde ebenfalls mit 2 G stattfinden, eventuell vielleicht sogar – je nach Entwicklung der Pandemie – auch mit 2 G plus, also auch für Genesene und Geimpfte nur mit einem aktuellen Test. Das sei noch nicht abschließend entschieden, sei aber eine Möglichkeit.
Es wird außerdem Zugangsbeschränkungen geben und die Maskenpflicht wird auf dem Weihnachtsmarkt und auf dem Basar gelten. Sollten Aussteller ungeimpft sein, können sie ihre Stände auf dem Basar nicht aufstellen, bestätigt Inken Kautter vom Kultur- und Bildungszentrum. Dieser sei ohnehin bereits auf ungefähr nur noch die Hälfte der üblichen Aussteller geschrumpft. Unter anderem haben die Landfrauen – wie berichtet – schon sehr frühzeitig entschieden, in diesem Jahr ihr Café nicht aufzubauen. Der Bürgermeister hat dafür Verständnis. Das Weihnachtsmannwecken, der kleine Weihnachtsmarkt am Mühlrad und eine Veranstaltung des Lions Clubs gemeinsam mit der Musikschule seien zudem bereits abgesagt worden, ergänzt Lembke.
Der Verwaltungschef der Kreisstadt möchte derweil von der Maskenpflicht in der Fußgängerzone in der Vorweihnachtszeit vorerst absehen. Hier habe man sich auch mit den Verwaltungen der übrigen Städte, Ämter und Gemeinden abgestimmt. Die Haltung sei dazu überall gleich. Die Einkaufsstraßen in Stormarn sollen zunächst ohne Maskenpflicht auskommen.
„Die Oldesloer waren aus meiner Sicht in den letzten Wochen und Monaten sehr diszipliniert. Daher denke ich, dass wir das auch erstmal so belassen können“, sagt Lembke. Allerdings müsse man natürlich die Entwicklung der Pandemie und das Verhalten der Kreisstädter im Blick behalten.
„Es ist ja zum Beispiel so, dass es an den Haltestellen des ÖPNV jetzt schon diese Pflicht wieder gibt. Also bei uns auch am ZOB in der Hagenstraße“, sagt Lembke.
Was die weiteren vorweihnachtlichen Veranstaltungen angeht, zeigen sich Lembke und Kautter noch optimistisch. „Mit 2 G sind ja Aufführungen erlaubt“, sagt der Bürgermeister. Das KuB sei weiterhin in Kontakt mit auftretenden Künstlern, Veranstaltern und Managements, ob die Auftretenden geimpft oder genesen seien.
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Hier gibt es die meisten Infizierten

Stormarner Tageblatt  25.11.2021

Kreis Stormarn hat erneut Detailzahlen veröffentlicht und erklärt, wie sie in die Statistik einfließen

Hier traten die Neuinfektionen auf.  Kreis Stormarn
Hier traten die Neuinfektionen auf. Kreis Stormarn

Patrick Niemeier

Jeden Tag muss der Kreis Stormarn momentan hohe Corona-Fallzahlen verkünden, manchmal sogar dreistellige. Doch wie werden diese eigentlich berechnet ? Dazu hat sich jetzt die Kreisverwaltung genauer geäußert. So war die Zahl der Neuinfektionen zum Teil identisch mit der Zahl der aktuell insgesamt Infizierten. Doch wie konnte das zustande kommen?

Übermittlung der Fälle manchmal verzögert
Der Grund dafür sind die neuen Quarantänebestimmungen. „Der Wert kann sogar auch niedriger sein, weil für viele derer, die in der Summe der Neuinfizierten der letzten 7 Tage eingerechnet sind, die Quarantäne bereits wieder beendet ist“, erklärt Kreissprecher Michael Drenckhahn. Das liege zum Beispiel daran, dass auch Geimpfte unter den Neuinfizierten sind, die früher wieder aus der Quarantäne können.
Außerdem vergehen manchmal mehrere Tage, bis eine infizierte Person mit Symptomen auch wirklich ans Gesundheitsamt gemeldet wird. Dann kann es aber sein, dass die Quarantäne zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Tage lang andauerte. Die Gesamt-Quarantänedauer beginnt aber an dem Tag, an dem die Symptome zuerst auftraten, nicht ab dem Tag, an dem die Infektion gemeldet wurde. Kurzum: Die Zeit, in der die Person als aktiv infiziert in der Statistik geführt wird, kann kürzer als sieben Tage sein.
Damit es nicht noch verwirrender wird, habe sich der Kreis daher entschieden, nur noch die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen der vergangenen Woche und nicht mehr die Zahl der gesamten Infizierten mitzuteilen, die länger als eine Woche in Quarantäne sein könnten.
Außerdem hat der Kreis mitgeteilt, dass für den jeweiligen Tag nur neue Corona-Fälle bis 15 Uhr erfasst werden. Die neuen Fälle, die dann nach 15 Uhr noch hinzukommen, werden in der Meldung des Folgetages übernommen. Das erklärt Abweichungen zu den Zahlen des Robert-Koch-Instituts, das erst um 20 Uhr die aktuellen Corona-Fälle veröffentlicht.
Das Gesundheitsamt hat außerdem wieder den Zeitraum der vergangenen Wochen (17.11 bis 23.11) genauer betrachtet. 151 der 505 Neuinfektionen betrafen vollständig geimpfte Stormarner. Dabei werden nur die Geimpften als Impfdurchbrüche gewertet, die auch Symptome ausbilden. In insgesamt elf der 505 Fälle konnte die Infektion auf eine Reisen der Betroffenen zurückgeführt werden.
Gute Nachrichten gebe es aus den Schulen und Kitas. Denn dort gibt es aktuell laut der Kreisverwaltung keine neuen Fälle. In einem Alten- und Pflegeheim im Süden gibt es dagegen einen Corona-Ausbruch. Dieser betrifft 17 Bewohner. Alle sind vollständig geimpft und haben daher laut Gesundheitsamt milde Covid-19-Verläufe.
Das komplette übrige Ausbruchsgeschehen sei derweil weiterhin diffus.

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