Patrick Niemeier
Geduldig erklärte der Sicherheitsmann vor einem Textil-Discounter in der Bad Oldesloer Innenstadt die 2 G-Regel. Nein, ein negativer Corona-Test reiche nicht aus. Manche ungeimpften Kunden gingen frustriert ihrer Wege, andere kramten nach Impfnach- und Personalausweis. Während diese große Kette bei der 2 G-Kontrolle alles richtig machte, liefen die Corona-Kontrollen in den Bad Oldesloe Einzelhandelsgeschäften insgesamt durchaus unterschiedlich ab – auch aus Personal- und Kostengründen.
Eingangskontrolle sehr aufwendig
Denn wer am Eingang jeden Kunden kontrollieren will, der braucht eben auch jemanden, der das macht. Verpflichtend sei das nicht, erklärt Nicole Brandstetter, Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Bad Oldesloe, aber es sei die Lösung, die am Besten sei. Es reiche auch wenn diese Kontrolle immer wieder als Stichproben erfolge. Aus wenigen Geschäften wurde allerdings berichtet, dass erst beim Einkauf an der Kasse nach dem Nachweis von Impfung oder Genesung gefragt wurde. „Es kann natürlich nicht sein, dass jeder, der nur bummelt ohne zu kaufen, dann nicht kontrolliert wird“, sagt Brandstetter.
Auch wenn nach den neuen Regeln die Kunden die Strafe bezahlen müssen, wenn sie erwischt werden und nicht der Geschäftsinhaber, sei es die Pflicht der Einzelhändler in der Fußgängerzone, dafür zu sorgen, dass der Einkauf nach der 2 G-Regel funktioniere. „Wichtig ist, dass wir klar den Eindruck vermitteln können, dass der Weihnachtseinkauf in Bad Oldesloe sicher ist“, sagt sie. Dass womöglich Einzelhändler etwas lockerer mit der Regelung umgingen, weil sie es sich nicht mit ihren Kunden verderben wollen, sei keine Option. „Es geht hier um Solidarität auch untereinander. Es wäre gut, wenn überall die Regeln kurz aushängen und auch die Kontrolle gleich durchgeführt werden. Gleich streng und gleich konsequent“, so Brandstetter.
Die Resonanz der Mitglieder, mit denen sie bereits habe sprechen könne, gehe genau in diese Richtung. Die meisten Kunden seien gut informiert und hätten alles dabei gehabt, was man benötige. Geärgert habe man sich im Prinzip nur über andere Geschäftsbetreiber, die es mit 2 G nicht ganz so streng genommen haben sollen. „Wir werden da nochmal genau informieren und stellen auch unsere Infoplakate als Aushang zur Verfügung. Das haben einige Geschäfte schon genutzt. Wir wollen diese Pandemie ja besiegen. Und gerade in dieser Phase ist auch wirtschaftlich der Zusammenhalt gefragt“, führt Brandstetter aus. Man müsse aber auch verstehen, dass es nicht nur rund laufen könne. Wie so oft in der Pandemie seien die genauen Regelungen, die seit Sonnabend gelten, doch sehr kurzfristig bekannt gewesen. „Ab Anfang der Woche sollte das dann aber laufen“, so Brandstetter.