Stormarner Tageblatt 14.12.2021
Bad Oldesloe: Zwar gibt es einen kleinen Vorbehalt – generell sind die Stellen aber auf den Weg gebracht
Patrick Niemeier
Es brenne quasi an allen Ecken und Kanten. Wie ein Brennglas habe zusätzlich die Corona-Pandemie die Probleme in den Oldesloer Schulen noch deutlicher gezeigt. Es gebe sehr viele Aufgaben mit Schülern, die psychisch auffällig seien oder mit Problemen in ihrem sozialen Umfeld zu kämpfen haben. Fakt sei auch, dass sich Lehrer nicht um diese Herausforderungen kümmern können. Sie seien zum Teil auch gar nicht dafür ausgebildet. Daher stellte die SPD in der Sitzung zu den Haushaltsplanungen für die Jahre 2022 und 2023 einen Antrag, drei neue Schulsozialarbeiter-Stellen mit in den Stelleplan aufzunehmen.
„Auch ohne Corona gab es schon Probleme und uns war die Notwendigkeit bekannt. Die Pandemie hat die Dinge nur noch weiter verschärft. Der Bedarf ist das und der Wunsch hinlänglich auch von den Schulen begründet“, stellte Torben Klöhn (SPD) klar. Manfred Lieder von der FBO konnte das nachvollziehen. Allerdings sei die FBO nicht bereit, wie von der SPD vorgeschlagen, als Gegenfinanzierung die Steuern zu erhöhen. Außerdem müsse man überlegen, ob es fair sei, dass sehr verschieden große Schulen dieselbe Anzahl an Schulsozialarbeitern erhalten. „Da wünsche ich mir schon, dass es Konzepte und Parameter gibt, die das festlegen. So ist das ein Schnellschuss, der die Not lindern soll erstmal. Und daher machen wir da ausnahmsweise auch mit. Wir sehen die Notwendigkeit“, betonte Matthias Rohde (FBO).
Die CDU sah die Situation ein wenig anders. „Wir glauben auch, dass es Unterstützung braucht. Aber es fehlen uns Parameter, warum welche Schule wie viele dieser Stellen hat oder braucht“, erklärte Jens Wieck (CDU). Daher könne man dem Antrag nicht zustimmen. Das bedeute aber nicht, dass man sich nicht mit der Thematik sehr ernsthaft auseinandersetze. Aber eben nicht als Schnellschuss. „Werden da auch DAZ-Mitarbeiter mitgezählt? Was macht eigentlich wer an den Schulen? Ist es richtig das an Schülerzahlen zu orientieren?“, sagte Wieck. Dana Herberg (Die Grünen) machte klar, dass es nicht so einfach sei, Parameter aufzustellen. „Aber DAZ bedeutet ´Deutsch als Zweitsprache´. Diese Mitarbeiter sind keine Schulsozialarbeiter. Es wird hier immer zu Vieles in einen Topf geworfen. Parameter könnten vielleicht Schulpsychologen aufstellen“, sagte sie.
Hendrik Holtz ( Die Linke) ergänzte, dass seine Fraktion schon im Vorjahr gefordert habe, dass mehr Schulsozialarbeiter eingestellt werden. „Daher gehen wir da voll mit“. Die FDP schlug vor, dass die Stellen mit einem Sperrvermerk versehen werden und der Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss über den genauen Einsatz und Konzepte nochmal spricht. Darauf konnte sich eine Mehrheit der Finanzausschussmitglieder einigen. Somit sind die Stellen generell eingeplant und müssen nun noch im BSKA genauer geplant werden.