Neuer Kreisverkehr in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  27.12.2021

Kontroverses Bauprojekt: FBO versucht den Bau zu verhindern, für 2022 ist er nun aber entschieden

Hier entsteht 2022 der Kreisverkehr, gegen den die FBO seit Jahren ankämpft.  Patrick Niemeier
Hier entsteht 2022 der Kreisverkehr, gegen den die FBO seit Jahren ankämpft. Patrick Niemeier
Der neue Kreisel soll das Eingangstor zur Innenstadt Bad Oldesloes aus Richtung Süden bilden.  Stadt Bad Oldesloe
Der neue Kreisel soll das Eingangstor zur Innenstadt Bad Oldesloes aus Richtung Süden bilden. Stadt Bad Oldesloe

Patrick Niemeier

Der Kreisel zwischen Sülzberg, Mommsenstraße und der Straße „Am Kurpark“ in Bad Oldesloe konnte 2021 doch – anders als angedacht – noch nicht gebaut werden. Man hatte sich entschieden, mit den Arbeiten nicht erst im Spätherbst zu beginnen und sie dann womöglich häufiger aufgrund der Wetterbedingungen länger pausieren lassen zu müssen. Der Verkehr rollt dort also auch zum Jahreswechsel noch nicht im Kreis. Die Diskussion rund um das umstrittene, geförderte Bauprojekt allerdings schon.
Als die FBO-Fraktion bei den aktuellen Haushaltsberatungen der Kreisstadt feststellte, dass sich die kalkulierten Gesamtkosten für den Bau von ungefähr 850 000 Euro auf zirka 1,7 Millionen Euro erhöht haben, lagen die Nerven blank.
Das Projekt erscheint der FBO nämlich schon lange komplett überflüssig und viel zu teuer. Das Fazit ist schon seit Jahren gezogen: „Hier werden Steuergelder der Bürger verschwendet“, lautet die Überzeugung, die Matthias Rohde (FBO) erneut vortrug.
Es sei längst nur noch ein Projekt um des Projektes wegen. Die Zeitersparnis für die Busse sei nicht wesentlich, wenn sie in Zukunft diesen Weg zum ZOB am Bahnhof wählen können und dass Gelenkbusse ein Problem mit der aktuellen Abbiegung haben, das habe man nicht feststellen können, hieß es aus der FBO. Für andere Verkehrsteilnehmer sei es sowieso eher eine Verschlechterung.
„Wenn also die anderen Fraktionen wirklich daran interessiert sind, Geld zu sparen, dann müssen sie es jetzt beweisen. Der Kreisel wird nicht bei 1,7 Millionen Euro bleiben, sondern das werden 2 oder sogar 3 Millionen Euro werden“, sagte Rohde. Man höre mal wieder nicht auf die „guten Argumente der FBO“.

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„Schulen müssen digitaler werden“

Stormarner Tageblatt  27.12.2021

Stormarns wiedergewählter Landrat Henning Görtz spricht im Interview über Vergangenheit und Zukunft

Der neue WAS-Geschäftsführer Ulf Hahn (Mitte) mit Interimsgeschäftsführer Georg Frank (links) und dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Landrat Henning Görtz.  Patrick Niemeier
Der neue WAS-Geschäftsführer Ulf Hahn (Mitte) mit Interimsgeschäftsführer Georg Frank (links) und dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Landrat Henning Görtz. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Da er mit vielen Vorschusslorbeeren und ohne Gegenkandidaten ins Rennen ging, war es nicht überraschend, dass der Bargteheider Henning Görtz zum zweiten Mal mit großer Mehrheit zum Landrat des Kreises Stormarn gewählt wurde. Im Interview mit dem Stormarner-Tageblatt-Redakteur Patrick Niemeier spricht er über die Höhepunkte der ersten Amtszeit und was er sich für die Zukunft vorgenommen hat.

Zunächst Glückwunsch zu Ihrer Wiederwahl. Beginnen wir doch mit einem Rückblick auf das, was nun schon hinter Ihnen liegt. Was waren aus Ihrer Sicht die Höhepunkte ihrer ersten Amtszeit?
Danke für die Glückwünsche. Eine schöne Erfahrung ist es zu erleben, wie gut das Stormarner Modell funktioniert. Ein guter Zusammenhalt zwischen Politik und Verwaltung sowie den Städten und Gemeinden ist mir sehr wichtig. Der Umgang miteinander ist fair und transparent und man arbeitet an einem gemeinsamen Ziel: Den Kreis nach vorne zu bringen. Ein weiterer Höhepunkt war und ist – bei allen Schwierigkeiten und einer zunehmenden Dünnhäutigkeit – die Solidarität der Kolleginnen und Kollegen im Haus während der Corona-Krise. Man nimmt Rücksicht und ist füreinander da.

Was lief tatsächlich in den ersten Jahren besser, als Sie es erwartet hätten?
Ich bin 2016 sehr schnell im neuen Amt angekommen. Die Kolleginnen und Kollegen sowie die Kreispolitik haben mich sofort unterstützt und akzeptiert. Das war ein gutes Gefühl.

Und was lief schlechter, als sie es gehofft hatten?
Der Fachkräftemangel ist inzwischen gravierender, als ich es vor sechs Jahren erwartet hätte. Die Gewinnung neuer Kolleginnen und Kollegen wird immer schwieriger, weil der Arbeitsmarkt auch im öffentlichen Dienst immer enger wird. Oftmals jagen sich die Verwaltungen untereinander das Personal ab und decken ihren Bedarf, indem woanders ein Loch aufgerissen wird. Und das Problem verschärft sich weiter. Das gilt in unserer Region bekanntlich auch für viele andere Branchen und ganz extrem auch in den Gesundheitsberufen.

Was wollen Sie in Ihrer nächsten Amtszeit besser machen?
Ich lege sehr viel Wert auf Gespräche und Kontakte mit den Kolleginnen und Kollegen. Ich genieße es, einfach mal auf dem Flur einen Klönschnack zu halten. Das ist in einer Verwaltung mit rund 800 Kolleginnen und Kollegen nicht einfach – in Corona-Zeiten sowieso. Vor allem unsere Außenstellen, die ja teilweise über den ganzen Kreis verteilt sind, kommen dabei schnell zu kurz. Hier will ich besser werden.

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Es bringt Licht in die dunkle Zeit

Stormarner Tageblatt  24.12.2021

Das „Oldesloer Weihnachtshaus“ ist in der ganzen Region bekannt – alles begann mit einer Lichterkette

Heiko Kück und Jenny Reddig mit ihren Söhnen Michel (15) und Tom (11) vor ihrem geschmückten Haus in Bad Oldesloe.  Susanne Rohde
Heiko Kück und Jenny Reddig mit ihren Söhnen Michel (15) und Tom (11) vor ihrem geschmückten Haus in Bad Oldesloe. Susanne Rohde
Aufblasbare Figuren dürfen natürlich nicht fehlen.
Aufblasbare Figuren dürfen natürlich nicht fehlen.

Susanne Rohde

Wir sind wir“, stellt Heiko Kück klar. Und damit meint der Oldesloer nicht nur seine Lebensgefährtin Jenny Reddig und die drei Söhne Michel, Lasse und Tom, sondern auch sein Haus, das inzwischen als „Oldesloer Weihnachtshaus“ über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.
Mit ihrem Haus in der Ratzeburger Straße 7, das jetzt in der Weihnachtszeit ganz individuell gestaltet wurde, möchte sich die Familie auch ganz bewusst von anderen abheben. Und dass das Oldesloer Weihnachtshaus wirklich etwas ganz Besonderes ist, fällt jetzt, nachdem der benachbarte riesige Gebäudekomplex von Nordchemie abgerissen wurde, erst so richtig ins Auge.
„Jeder hat eben seinen Spleen, warum auch nicht“, meint Heiko Kück achselzuckend. Den „Spleen“ der extensiven Hausdekoration teilt er mit seiner Patchworkfamilie. Alles begann vor drei Jahren mit einer ersten Lichterkette am Giebel des Dreifamilienhauses, das mit Baujahr 1890 zu den ältesten Häusern der Kreisstadt gehört. Die Familie bewohnt den hinteren Anbau, der einst ein Stall war. Heiko Kück, der vor 16 Jahren seinen eigenen Betrieb „Haus & Hof Service Kück“ gründete, kaufte das Haus vor fünf Jahren und renovierte es.
Seit Anfang Dezember wird das große Gebäude von rund 300 laufenden Metern Girlanden und Lichterketten mit mehreren tausend LED-Lämpchen beleuchtet, die entlang der Fenster, Giebel und Hauskanten befestigt wurden. „Der Stromverbrauch ist gar nicht so hoch, aber es ist ein Haufen Arbeit“, gesteht Heiko Kück und deshalb bleibt die Weihnachtsdeko auch immer am Haus hängen. „Wer die Deko das ganze Jahr über hängen lässt, hat im Dezember weniger Stress“, lacht Jenny Reddig.
Dabei ist das Haus bereits jetzt ein Blickfang, den man einfach nicht übersehen kann. Dafür sorgen auch die fünf großen aufblasbaren Figuren, die neben dem Haus stehen. Der zweieinhalb Meter große Weihnachtsmann überragt sogar den Hausbesitzer um einen halben Meter, denn Heiko Kück ist mit fast zwei Metern Körpergröße selbst nicht eben klein. Auch ein Schneemann, ein Rentier und ein Lebkuchenmann gehören zu dem auffälligen und farbenfrohen Ensemble.
Ein besonderer Gag ist ein Weihnachtsmann, der in regelmäßigen Abständen aus seinem Schornstein herauskommt. „Der war früher auf dem Vordach, aber bei Sturm mussten wir ihn immer runter holen“, sagt Heiko Kück. Die leuchtende Weihnachtsdeko wird durch eine Zeitschaltuhr pünktlich jeden morgen um 5 Uhr für drei Stunden in Betrieb genommen. Abends startet sie dann wieder bei Eintreten der Dunkelheit.
„Unsere Nachbarn finden das alle toll“, sagt Jenny Reddig, die im kommenden Jahr am liebsten noch eine romantische Deko zum Valentinstag hätte. Und Sohn Tom wünscht sich eine Hasendeko zu Ostern. „An Halloween hatten wir auch ganz viel dekoriert, das war gruselig“, erzählt der Elfjährige. Da kamen dann auch prompt bis zu 200 Kinder vorbei, die von den verkleideten Hausbesitzern persönlich erschreckt wurden.
Inzwischen ist das Weihnachtshaus auch ein Hit in den sozialen Medien. „Es kommen fast täglich Leute vorbei, die sich unser Haus nur mal anschauen oder davor fotografieren lassen oder ein kleines Video drehen wollen“, erzählt Hausherr Heiko Kück.
Leider machen aber auch Vandalen nicht Halt vor der aufwendigen Deko. So hatten ein paar Chaoten nachts versucht, den Schneemann anzuzünden, was aber nicht gelang. Inzwischen hat eine Überwachungskamera den Platz vor dem Haus stets im Blick.

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Stormarner Wochenschau: Finanzen, Virus und Festtage

Stormarner Tageblatt  24.12.2021

Finanzen, Virus und Festtage

„Oh Tannenbaum...“Karikatur: Megi Balzer
„Oh Tannenbaum…“Karikatur: Megi Balzer

Susanne Link, Patrick Niemeier und Volker Stolten

Weihnacht in der Pandemie
Alle Jahre wieder…: In diesem Fall gottlob nicht. Aber 2020/2021 schon: Weihnachten im Corona-Modus. Wer hätte anfangs gedacht, dass diese Pandemie so lange dauert. Man ging doch eher von einer Kurz- statt Langstrecke aus. Dabei ist das Ziel nach knapp zwei Jahren immer noch nicht in Sicht. Und wird es auch die nächste Zeit nicht sein. Zumindest nach Ansicht einiger Virologen. Die gehen davon aus, dass dieses Virus-Fiasko erst 2024 sein Ende finden wird. Bitte!
Dabei hat zu diesem Zeitpunkt wohl jeder die Nase gestrichen voll von der ganzen Thematik und Corona als Unwort für Jahre auserkoren. Aktuell ist an ein normales Weihnachtsfest wie noch 2019 natürlich nicht zu denken. Und Silvester werden die Daumenschrauben noch einmal angezogen: Keine Böller, kein Feuerwerk, Discos und Bars geschlossen, Kontakt-Minimierung ist angesagt, um die neue Omikron-Variante wenigstens noch eine gewisse Zeit lang auf Abstand zu halten.
Prosit Neujahr kann man so und so sehen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass der bisherige Siegeszug des Virus‘ auch hausgemacht ist. Dabei hätte man schon viel weiter sein können. Doch einer hat’s verhindert: der Mensch! Was wünscht man sich da zum anstehenden Fest? Natürlich frohe und besinnliche Weihnachten, wo das möglich ist. Wenn nicht jetzt, wann dann…?

Ahrensburger Sparkurs
Wie Haushaltsberatungen aussehen, die richtig schief gelaufen sind, kann man gerade in der größten Stadt Stormarns bewundern. Mitte November mahnte der Finanzausschussvorsitzende: Sparkurs! Zu viele Investitionen, zu geringe Einnahmen. Beschlossene Projekte müssten gestrichen werden. „Das kostet Mut“, sagte Bürgermeister Michael Sarach damals. Mutig war wohl keiner so richtig: Schließlich stehen nach den Beratungen nun für das kommende Jahr zwei Millionen mehr an Investitionen auf dem Plan. Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Statt das Ruder von Minus 4,8 Millionen rumzureißen, legten die politischen Vertreter nochmal ein paar Ausgaben drauf. Das ist ungefähr so, als würde man sich Geld von einem Freund leihen, Schuhe shoppen gehen, von seinem Freund um Rückzahlung gebeten werden, sich dann aber einfach noch mehr Geld leihen, weil man noch ein paar Schuhe möchte. So ungefähr. Na gut, ein bisschen komplizierter mag es wohl doch sein. Aber unterm Strich? Schiffbruch. SPD und WAB haben bei der jüngsten Stadtverordnetenversammlung nochmal versucht, kurz vor der Kollision mit dem Eisberg eine Bremsung einzulegen. Steuererhöhungen und Badlantic-Neubau verschieben. Mutig. Schließlich gibt’s für beide Vorschläge keine Pluspunkte von den Wählern. Aber, wer halt nur nach deren Gunst hascht, steht am Ende mit leeren Versprechungen da.

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Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  23.12.2021

Ann-Sophie Bäth
Ann-Sophie Bäth

Bad Oldesloe Die Brücke über den Travearm auf der Rückseite der Hude und des Heiligengeistes in Bad Oldesloe ist ein verstecktes Kleinod der Kreisstadt. Und das zu jeder Jahreszeit. Am gestrigen Mittwochmittag zeigte sich auch die Brücke von ihrer frostigen Seite, was immer zu einer leichten Rutschgefahr führt.
Es also Vorsicht bei der Überquerung des kleinen Übergangs an kalten Wintertagen geboten.
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