Neue Corona-Regeln: Das gilt ab heute in Stormarn

Stormarner Tageblatt  09.02.2022

Schleswig-Holstein lockert: 2G im Einzelhandel fällt weg, Maskenpflicht bleibt

In der Gastronomie - wie hier in Bad Oldesloe – gilt weiterhin 2G-Plus.  Patrick Niemeier
In der Gastronomie – wie hier in Bad Oldesloe – gilt weiterhin 2G-Plus. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Mit Blick auf die hohe Impfquote und die auch damit verbundenen zumeist milderen Verläufe von Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein hat die Landesregierung verkündet, die Corona-Regeln ab heute zu lockern. Das wird entsprechend dann auch für den Kreis Stormarn gelten.
Eine der zentralen Änderungen ist der schon häufig geforderte Verzicht auf die 2 G-Regel im Einzelhandel. Ab heute wird diese aufgehoben. Die Maskenpflicht bleibt aber ausdrücklich im gesamten Einzelhandel erhalten. Das gilt auch für Dienstleistungen ohne Körperkontakt. Dazu gehören zum Beispiel Reisebüros, Autovermietungen oder die Niederlassungen von Mobilfunkanbietern. Der Einzelhandel hat auch in Stormarn auf diese Regelung bereits mit Erleichterung reagiert. Es sei durch die Regel zu einer deutlich verringerten Besucher-Frequenz gekommen.
Für die Gastronomie sind die Erleichterungen im Vergleich nicht ganz so groß. Zwar wird die Sperrstunde aufgehoben. Der Besuch von Restaurants und Co. ist allerdings weiterhin nur mit 2G-Plus möglich. Das bedeutet, dass neben der Impfung noch ein negativer, tagesaktueller Schnelltest vorgelegt werden muss.
Wie gehabt sind von diesem Test alle Geboosterten ausgenommen. Ebenso alle doppelt Geimpften, deren zweite Impfung nicht länger als drei Monate her ist, alle Genesenen, deren Corona-Infektion nicht länger als drei Monate zurückliegt oder alle doppelt Geimpften, die außerdem genesen sind.
Auch bei Kindern, die noch nicht zur Schule gehen, sowie Minderjährigen, die zur Schule gehen, entfällt bei 2G-Plus weiterhin die Testpflicht. Die erwähnten Ausnahmen von der Testpflicht gelten bei 2G-Plus nicht bei Besuchen in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen.
Auch bei Veranstaltungen und Stadienbesuche tut sich etwas. Allerdings wird das den Kreis Stormarn eher weniger betreffen. Große Stadien und Hallen dürfen wieder mehr Besucher empfangen.

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Verwaltung kritisiert IT-Verbund

Stormarner Tageblatt  08.02.2022

Bad Oldesloe: Vorgaben in Sachen Sicherheit und Datenschutz umgesetzt – aber Endgeräte nicht nutzbar

Patrick Niemeier

Keine Mails auf dem Diensthandy, Teilnahme an Online-Konferenzen nicht möglich und eine Präsentation kann auf dem Dienst-Tab nicht geladen werde. Die Liste der Probleme der Bad Oldesloer Stadtverwaltung mit ihrer IT ist lang, die Unzufriedenheit entsprechend groß – massiver Frust inklusive.

„Ich muss ganz ehrlich sagen, es funktioniert sehr vieles im Alltag nicht und das geht sehr auf die Motivation der Mitarbeiter in der Verwaltung“, wiederholt Bürgermeister Jörg Lembke eine Aussage, die er seit Jahren immer wieder tätigt. Mit dem IT-Verbund als gemeinsamen Dienstleister mit der Kreisverwaltung Bargteheide, Reinbek und Reinfeld sowie die Ämter Bad Oldesloe-Land und Bargteheide-Land sei man „absolut nicht zufrieden“. Da diese Probleme nun schon lange anhalten stellte sich Christian Nowitziki, neuer technischer Vorstand des IT-Verbunds, den Lokalpolitikern im Hauptausschuss. Er präsentierte auch ausführlich die aktuelle technische Entwicklung des ITV und dabei wurde schnell eine grundlegende Problematik klar: die Fachleute der IT und die Nutzer in den Büros sprechen nicht dieselbe Sprache und meinen mit „Problemen“ auch verschiedene Dimensionen.
Denn wenn man Nowitzki so zuhörte, konnte man auf den Gedanken kommen, dass doch eigentlich alles sehr gut sein müsste. Viele Probleme, die das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz bemängelt hatte, seien bereits abgearbeitet. Von 13 „Findings“ – wie Notwitzki sie nennt – seien 12 bereits gelöst. Doch machen sich erhöhte Sicherheit und Datenschutz tatsächlich beim Nutzer im Alltag positiv bemerkbar? Eher im Gegenteil.

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Bad Oldesloe setzt auf Kurierdienst

Stormarner Tageblatt  07.02.2022

Wegen Unzuverlässigkeit der Post verschickt die Stadt Sitzungsunterlagen nun alternativ

Patrick Niemeier

Am nächsten Tag ist eine wichtige Sitzung, aber die Unterlagen sind den Ausschussmitgliedern oder den Stadtverordneten noch gar nicht zugestellt worden oder kommen erst am Vorabend des Termins. Und das obwohl sie von der Stadt Bad Oldesloe zeitig mit der Deutschen Post verschickt wurden.

Entscheidungen mussten vertagt werden
Solche Vorfälle gab es in den letzten Jahren immer wieder. Sie führten mehrfach sogar dazu, dass Entscheidungen nicht getroffen werden konnten, Tagesordnungspunkte verschoben wurden oder es zu Vorwürfen in Richtung der Verwaltung kam, die Unterlagen seien zu spät oder gar nicht auf den Postweg gegeben worden. Nachweisen ließ sich das im Nachhinein oft nicht mehr genau und führte so auch zu einer Verschlechterung der Atmosphäre generell.
Auch für manche Bürger war es frustrierend, weil sie für einen bestimmten Tagesordnungspunkt in eine Sitzung gekommen waren, dieser aber kurzfristig wegen fehlender Unterlagen gestrichen werden musste.
Im vergangenen Jahr sagte Bürgermeister Jörg Lembke bereits, dass man die Deutsche Post immer wieder darauf hingewiesen habe. Doch es sei keine Besserung eingetreten. Bei der Post selbst sagte man Mitte 2021 auf Nachfrage, dass es gerade in Zeiten der Pandemie verstärkt zu Personal-Engpässen gekommen sei. Doch das Problem bestand auch schon vor der Corona-Zeit.
Die Verwaltung hatte bereits mehrfach erklärt, dass die Gespräche mit der Post offenbar wenig bringen. Im Hauptausschuss der Kreisstadt wurde daher jetzt erklärt, dass die Konsequenzen aus der unbefriedigenden Situation gezogen worden seien.
Ein Kurierdienst hat nun diese Aufgabe übernommen. Laut der neuen Hauptamtsleiterin Heike Feig sei die Zustellung nun lückenlos nachvollziehbar. Die Verwaltung wisse nun genau, wann die Unterlagen zugestellt wurden. So kann man sichergehen, dass wichtige Informationen und Daten auch wirklich bei den Lokalpolitikern angekommen sind. Die Deutsche Post werde man dafür nicht mehr nutzen.

Oldesloer Betrieb übernimmt Zustellung
Den Auftrag für den Kurierdienst habe ein Oldesloer Taxi-Familienunternehmen erhalten. Man sei mit dem Beginn der Zusammenarbeit sehr zufrieden, teilt die Stadtverwaltung mit.
Auch von Privatleuten gibt es immer wieder Beschwerden über die Zuverlässigkeit der Zustellung durch die Deutsche Post und das nicht nur in Bad Oldesloe, sondern in ganz Stormarn.

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Stormarn führend beim Klimaschutz

Stormarner Tageblatt  07.02.2022

Thilo Scheuber, Leiter des Fachbereichs Bau, Umwelt und Energie, sieht den Kreis auf einem guten Weg

Die Kreisverwaltung Stormarn möchte bis 2040 klimaneutral sein.  Patrick Niemeier
Die Kreisverwaltung Stormarn möchte bis 2040 klimaneutral sein. Patrick Niemeier

. Patrick Niemeier

Sie waren laut und sie waren deutlich – vor drei Jahren geriet auch der Kreis Stormarn ins Visier der Klimaschutz-Demonstranten von „Fridays for future“. Doch aus dem „Klima-Notstand“, der ausgerufen werden sollte, wurde nichts. Es fand sich dafür keine politische Mehrheit im Kreistag.
Aber es wurde eine gemeinsame Erklärung unter dem Titel „Wir haben verstanden“ abgegeben, in der unter anderem erklärt wurde, dass man den Klimaschutz sehr ernst nehme. „Der Kreistag Stormarn erkennt die Eindämmung des Klimawandels und seiner schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität an“, heißt es in dem Kreistagsbeschluss vom 21. Juni 2019. Die Protestler finden: „Zu spät und zu wenig.“

Erstes Programm zum Klimaschutz 1996
Doch sowohl einige Fraktionen des Kreistags als auch die Kreisverwaltung verwiesen nach der erneut harschen Kritik darauf, dass der Vorwurf, man habe quasi nichts getan, so nicht stimme. Durchaus bemühe man sich um Klimaschutz und Klimafreundlichkeit und das bereits intensiver seit dem ersten Klimaschutzprogramm von 1996.
Doch wie sieht es aktuell aus? „Wir beginnen gerade mit der Umsetzung der im Dezember beschlossenen Fortschreibung des Klimschutzprogrammes Stormarn“, erklärt Thilo Scheuber, Leiter des Fachbereichs Bau, Umwelt und Verkehr.
Der erste Teil beschreibe den Weg zu einer klimaneutralen Verwaltung. Das bedeutet zum Beispiel, dass alle Gebäude des Kreises bis 2040 klimaneutral bewirtschaftet werden sollen und dass nur noch klimaneutral geplant und gebaut werde.

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Novavax frühestens Ende Februar da

Stormarner Tageblatt  07.02.2022

Der Proteinimpfstoff ist zugelassen und empfohlen – bis er in Stormarn verfügbar ist, wird es dauern

. Patrick Niemeier

Schleswig-Holstein schneidet in Sachen Corona-Impfungen bundesweit sehr gut ab, verkündete das Gesundheitsminisiterium von Heiner Garg (FDP) unter der Woche. Sowohl bei den Erst-Impfungen als auch den Zweit- und Boosterimpfungen liege das Bundesland weit vorne.
In ganz Schleswig-Holstein sind laut der Informationen des Gesundheitsministeriums von den 12 bis 17-Jährigen bereits 79,6 Prozent mindestens einmal geimpft und 72,2 Prozent vollständig geimpft. Bei den über 18-Jährigen sind bereits 89,8 Prozent vollständig geimpft und 71Prozent geboostert.
79,7 Prozent aller in Schleswig-Holstein (ab 12 Jahren mit eingerechnet) lebenden Menschen waren demnach am 2. Februar laut Gesundheitsministerium mindestens einmal geimpft, vollständig geimpft sind 78,6 Prozent und eine Auffrischimpfung haben 61,1 Prozent erhalten.
Vor allem bei den rund 10 Prozent der über 18-Jährigen, die sich bisher nicht haben impfen lassen, heißt es, dass ein großer Teil durchaus keine eingefleischten Impfgegner oder Corona-Leugner seien, sondern Menschen, die den modernen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna nicht trauen. Diese seien aus ihrer Sicht nicht ausgiebig genug getestet worden und die Technik erst zu kurz verfügbar. Laut eigener Aussage so mancher Ungeimpfter warten sie daher auf einen klassischen Protein-Impfstoff. Mit diesem würden sie sich auch gegen das Coronavirus impfen lassen. Ein bekannter Protein-Impfstoff ist zum Beispiel das Vaxin gegen Influenza, das als sehr sicher gilt.
Mit Novavax ist ein solcher Proteinimpfstoff jetzt auch gegen das Coronavirus auf dem Markt und unlängst von der Ständigen Impfkomission ( Stiko) für die Impfung von über 18-Jährigen empfohlen worden. Es soll bei diesem Vaxin eine Zweitimpfung mindestens drei Wochen nach der Erstimpfung erfolgen. Für Schwangere und Stillende sei der neu zugelassene Impfstoff noch nicht empfohlen.
Entscheidend ist bei der Einschätzung der Experten allerdings auch, dass Novavax nicht mit Biontech oder Moderna kombinierbar ist und somit nicht für Zweiimpfungen oder Booster in Frage kommt.
Auch in Stormarn warten so manche noch Ungeimpfte darauf, sich mit Novavax impfen lassen zu können. Bisher heißt es, dass Novavax in ganz Deutschland ab dem 21. Februar eingesetzt werden kann.
Der Impfstoff wird laut der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein zunächst in Stormarn nur in den Impfzentren verfügbar sein und nicht an Arztpraxen ausgeliefert werden.
Wann Termine für Novavax-Impfungen gebucht werden können, steht noch nicht endgültig fest. „Termine für Impfungen mit dem Proteinimpfstoff von Novavax können voraussichtlich erst Ende Februar gebucht werden, vorausgesetzt, dass verbindliche Lieferzusagen des Bundes vorliegen“, teilt der Kreis Stormarn daher mit.
„Der Kreis Stormarn hat hierbei keinen Einfluss auf die Impfstoffverfügbarkeit in den Impfstellen“, stellt Kreissprecher Michael Drenckhahn dazu klar. Man könne diesen Prozess entsprechend nicht beschleunigen.

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