Bad Oldesloe Normalerweise kümmert sich Benjamin Rodloff von der Oldesloer Firma LED-Events um Konzerte oder Messen. Aber es sind keine normalen Zeiten und daher ist er jetzt mit seinem Team im Katastrophenschutzzentrum in seiner Heimatstadt aktiv. Er hilft mit seinem Unternehmen beim kurzfristigen Umbau des Gebäudes zu einer Flüchtlingsunterkunft.
„Wir nutzen unsere Kreisliegenschaften, um die notwendigen Kapazitäten zu schaffen, auch wenn das natürlich für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte hier eine Umstellung ist. Die Situation verlangt eben Einschränkungen“, sagt Landrat Henning Görtz, der zugleich das große Engagement der Ehrenamtler und auch quer durch die Gesellschaft lobt.
Die Einsatzfähigkeit aller Einheiten sei durch die aktuellen Maßnahmen nicht gefährdet, betont derweil Carsten Horn, Leiter der Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe.
Katastrophenschutzzentrum temporär umgebaut
In den verschiedenen Abteilen, die aktuell in der Oldesloer Turmstraße getrennt vom Bereich für die Einsatzfahrzeuge aufgebaut werden, sollen jeweils drei bis vier Geflüchtete für einige Tage unterkommen können, bevor sie dann – wie in Ahrensburg auch – auf die Kommunen verteilt werden.
Die entsprechende Infrastruktur mit Sanitärcontainern und Zelten im Außenbereich wird geschaffen. Kein Luxus, wie Carsten Horn, Leiter der Regionalleitstelle Süd, betont, aber es seien eben auch besondere Umstände. Alle Beteiligten hoffen, dass die Situation in der Ukraine sich schnell irgendwie entspanne, sodass die Zahl der Flüchtlinge nicht immer weiter steige.
Denn wie oft man es schaffen könne, dass die temporäre Unterkunft sich dann auch schnell wieder leere, hänge natürlich von den Kapazitäten auf kommunaler Ebene ab, wie Andreas Rehberg, Fachbereichsleiter „Sicherheit und Gefahrenabwehr“ beim Kreis, betont.
Wenn es irgendwann keine weiteren Unterbringungsmöglichkeiten mehr gebe, könnten die Geflüchteten natürlich auch nicht weitervermittelt werden. Vor allem werde daher weiterhin Wohnraum für Flüchtlinge gesucht. „Wir müssen aber auch bei den privaten Unterbringungsmöglichkeiten genau nachfragen. Denn wichtig ist es, dabei zu wissen, für wie lange dort Menschen aufgenommen werden können“, sagt Rehberg.
Man wolle unbedingt verhindern, dass sowieso schon traumatisierte Geflüchtete über Wochen in Turnhallen leben müssen. Auch Zeltstädte oder Containerdörfer könnten nicht die Lösung sein, erklärt Horn. In Braak ist derweil laut Görtz eine Einigung in Sachen „Rönnerhof“ erzielt worden. Dort hatte es zuletzt noch Probleme mit dem Brandschutz gegeben. Dieser sei mittlerweile aber in dem leerstehenden Alten- und Pflegeheim gewährleistet, kann Rehberg mitteilen.
Die Einrichtung wird nun dafür genutzt, dass dort mit Corona infizierte Geflüchtete und ihre direkten Kontakte unterkommen können. Es gibt insgesamt 50 Plätze. Nach ihrer Ankunft am Mittwoch waren insgesamt nach den obligatorischen Corona-Tests zwölf Personen direkt dort in Quarantäne gekommen.
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