Stormarner Tageblatt 22.03.2022
Seit dem Wochenende steht fest, dass es einen Zweikampf um das Bürgermeisteramt geben wird
Patrick Niemeier
Amtsinhaber Jörg Lembke gegen Herausforderer Tom Winter – so lautet das Duell um das Büro des Verwaltungschefs in Bad Oldesloe am 8. Mai. Nachdem mehrere Wochen immer wieder Gerüchte durch die Stadt geisterten, dass FDP, CDU, FBO oder auch die SPD einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken könnten, steht jetzt fest, dass es bei Lembke und dem Stadtverordneten Winter (Stadtfraktion) bleibt.
„Der Gemeindewahlausschuss hat in seiner 3. Sitzung am 18. März mit Stimmenmehrheit die Zulassung der Wahlvorschläge für Herrn Jörg Lembke und Herrn Tom Winter beschlossen“, bestätigte Agnes Heesch von der Stadtverwaltung am gestern. Weitere Kandidaten seien nicht im Rennen.
Jonas Ueberschaer hatte – wie angekündigt – seine Kandidatur überraschend und kurzfristig noch zurückgezogen. Er unterstützt jetzt Winter. Der Grund dafür sei, dass man so viele inhaltliche und konzeptionelle Überschneidungen im Wahlprogramm habe, dass es keinen Sinn ergebe, gegeneinander anzutreten, erklärte der erst 22-jährige Ueberschaer.
Amtsinhaber Lembke wird aktiv von den Freien Wählern unterstützt. Die CDU nannte den Amtsinhaber außerdem den einzigen der beiden Kandidaten, der als Bürgermeister zu akzeptieren sei. Die FDP und die FBO diskutieren noch, ob sie Lembke ihren Wählern als Wahlempfehlung nennen werden. Alle drei Fraktionen hatten zuletzt ausgeschlossen, einen eigenen Kandidaten in das Rennen gegen Lembke zu schicken.
Im „Team Winter“ steht derweil fest, dass der Herausforderer neben seiner eigenen „Stadtfraktion“ in den nächsten Wochen im Wahlkampf von den Grünen, den Linken sowie Einzelmandatsträger Andreas Lehmann aktiv unterstützt wird. Die SPD empfiehlt seine Wahl, unterstützt Winter aber nicht aktiv. Zentrale Themen das Wahlkampfs werden offenbar die Digitalisierung von Verwaltung und Schulen, die Bürgernähe, die Kommunikation der Stadtverwaltung sowie die Umsetzung von politischen Beschlüssen und der empathische Umgang mit Vereinen, Verbänden und anderen Ehrenamtlern.
Dadurch, dass nur zwei Kandidaten antreten, ist dieses Mal eine Stichwahl ausgeschlossen. Beim Wahlkampf 2016 hatte es mit Sebastian Schulz (parteilos), Maria Herrmann (SPD), Jörg Feldmann (CDU) und Jörg Lembke (parteilos) noch vier Kandidaten gegeben. Bei dieser setzte sich Lembke im ersten Wahlgang am 5. Juni an die Spitze mit 39,7 Prozent vor Feldmann (27,1), Herrmann (17,4) und Schulz (15,8). Die Wahlbeteiligung lag bei 46,3 Prozent. Die Stichwahl gewann Lembke gegen Feldmann am 19. Juni deutlich mit 69,6 zu 30,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl lag bei 38,5 Prozent.