Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  03.05.2022

Frauke Schlüter
Frauke Schlüter

Bad Oldesloe Und plötzlich ist das Ortsschild weg! Übrig geblieben ist an der Sehmsdorfer Straße nur noch der leere Metallrahmen, wo sonst das gelbe Schild darüber informierte, die Kreisstadt Bad Oldesloe erreicht zu haben. Handelt es sich um einen „Schildbürgerstreich?“ Wurde es gestohlen? Muss es repariert werden? Ist ein neues Ortsschild bereits in Arbeit? Nichts Genaues weiß man nicht…
fsh

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BBS Oldesloe ist nun Europaschule

Stormarner Tageblatt  03.05.2022

Bei der Preisverleihung hob Bildungsministerin Karin Prien das Projekt #stolenmemory hervor

Patrick Niemeier

Ein besonderer Titel als Lohn für ein langfristiges Engagement. Seit Jahren spielen das vereinigte Europa und der europäische Gedanke eine große Rollen an der Beruflichen Schule des Kreises in Bad Oldesloe. Jetzt darf die Schule sich ganz offiziell „Europaschule“ nennen. Die Grundlage für diese Zertifizierung sind zum Beispiel internationale Schulpartnerschaften, die Integration europäischer Themen oder auch Mehrsprachigkeit im Unterricht und die Teilnahme an europäischen Projekten. Alles Punkte, die die Schule erfüllt.
Gemeinsam mit der Bismarckschule Elmshorn, dem RBZ Steinburg und der der Theodor-Litt-Schule Neumünster wurde die Berufliche Schule Bad Oldesloe daher nun von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) mit dem „Europaschule“-Titel ausgezeichnet. In der Feierstunde rund um die Zertifizierung hob die Bildungsministerin besonders ein Projekt aus Bad Oldesloe hervor. Das trägt den Namen #stolenmemory und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachfahren ehemaliger KZ-Häftlinge aufzuspüren. Die Idee dahinter ist, Nachfahren einen persönlichen Gegenstand zurückzugeben, der ihren Verwandten bei der Verhaftung durch die Schergen der Nazi-Diktatur abgenommen wurde.
Viele dieser gestohlenen Gegenstände wurden nach dem Krieg im Archiv der hessischen Stadt Bad Arolsen eingelagert. Unter anderem sei es bereits gelungen eine Großnichte eines Häftlings der Konzentrationslagers Neuengamme zu finden. Ihr konnte ein Taschenuhr überreicht werden, die ihrem Großonkel 1943 abgenommen wurde. Schulleiter Kai Aargardt und weitere Mitglieder einer Oldesloer Delegation brachten sie unlängst nach Danzig, um sie zu übergeben.
„Ich bin stolz auf das Projekt. Viele haben sich gefragt, wie sie das Projekt vorantreiben und Nachfahren finden können. Das war eine spannende Erfahrung, die man sonst so nicht macht“, berichtet der beteiligte Jonas Mielau (19), der bei der Preisverleihung mit dabei sein durfte. Auch Schulleiter Aargardt betonte, dass er stolz auf das Projekt sei. Er freue sich außerdem, dass die Lehrer, die mit dem Projekt betraut seien nun durch die Preisverleihung auch noch eine zusätzliche Wertschätzung erfahren. Verbunden werde in dem Projekt digitales und projektorientiertes Arbeiten mit dem Gedanken der Völkerverständigung sowie Demokratiebildung.
Passend zum Projekt sei zusätzlich auch ein kleiner Dokumentarfilm des Lehrers für IT- und Mediendesign, Alexander Schmitt, entstanden: „Der Film gibt Einblicke in unser Leuchtturmprojekt #stolenmemory. Dieses Projekt ist in vielerlei Hinsicht ein Musterbeispiel dafür, was Schule in Hinblick auf Völkerverständigung, Sichtbarmachung von vergangener Unmenschlichkeit sowie die Demokratiebildung junger Menschen tun kann“. Und aus dem Projekt entstehen auch reale Begegnungen und neue Partnerschaften. So reiste Lehrerin Claudia Schecker mit Schülern des 11. Jahrgangs kürzlich nach Polen, um dort auch Kooperationspartner direkt vor Ort zu treffen. Aus dem digitalen Projekt ist zudem eine Schulpartnerschaft mit einer polnischen Schule erwachsen. Aargardt unterzeichnete eine entsprechende Vereinbarung in Danzig. Die Europaarbeit in der Schule konzentriert sich natürlich, wie eingangs erwähnt, auf mehr, als auf nur ein herausgestelltes Projekt. Abteilungsleiterin Kerstin Knieriem berichtet, dass ein breit aufgestelltes Fremdsprachenangebot, Praktika im europäischen Ausland, „e-twinning“ – das Schulen über das Internet europaweit vernetzt – und klassische Austauschprogramme mit Ländern wie Frankreich, Polen, Spanien oder auch den USA, das Gesamtpaket an der Beruflichen Schule bilde.

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Gäste am CDU-Wahlkampfstand

Am Samstag, den 30. April hatte die Bad Oldesloer CDU den Justizminister des Landes Claus Christian Claussen zu Gast. Viele Gespräche mit den Bürgern wurden in freundlicher Atmosphäre geführt. Seit 3 Wochen hat auch der amtierende Bürgermeister Jörg Lembke seinen Stand in Reichweite unseres Standes aufgebaut. Dabei entstand das Foto mit Claus Christian Claussen (Mitte), Jörg Lembke (links) und dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Jens Wieck (rechts). Dabei brachte Jens Wieck seinen Wunsch zum Ausdruck, auch nach dem 8. Mai (Landtagswahl, Bürgermeisterwahl) mit beiden Kandidaten weiterhin zusammenarbeiten zu können.  (Foto: CDU Bad Oldesloe, Text: Horst Möller)

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Stormarn um 12 Uhr

Stormarner Tageblatt  30.04.2022

Susanne Rohde
Susanne Rohde

Bad Oldesloe Das Neubauprojekt „Salinengärten“ der Firma Ströh zwischen Salinenstraße und Kurpark in Bad Oldesloe schreitet voran. Hier entsteht gerade ein neues naturnahes Wohnquartier mit 27 Wohneinheiten. Im Zentrum der 18 Stadthäuser liegt später ein „Grüner Platz“ als Treffpunkt für die Quartiersbewohner. Zum Beste-Ufer hin erstreckt sich eine kleine Wiese mit einigen Obstbäumen. Die Wärmeversorgung des Quartiers soll aus einem auf dem Grundstück liegenden Blockheizkraftwerk erfolgen.
srp

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Stormarner Wochenschau: Eine Stadt kann nicht beliebig wachsen

Stormarner Tageblatt  30.04.2022

Eine Stadt kann nicht beliebig wachsen

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

Guido Behsen, Susanne Link, Patrick Niemeier

Ruhm und Ehrenamt
Der Name der Aktion ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Unter dem Motto „moin! Vereinsheld“ will der Kreissportverband (KSV) Stormarn gemeinsam mit den Stiftungen der Sparkasse Holstein dem Ehrenamt zu mehr Ehre verhelfen. Ab Juni soll jeden Monat ein Mensch geehrt werden, der sich um seinen Sportverein verdient gemacht hat. Ungeachtet des etwas bemühten Wortspiels ist das eine tolle Sache, zumal „moin! Vereinsheld“ gerade diejenigen im Blick hat, die sich eher hinter den Kulissen uneitel, unentgeltlich und unermüdlich einsetzen. Und jeder, der sich am Vereinsleben beteiligt oder irgendwann einmal beteiligt hat, weiß: Ohne diese Leute geht nichts. Apropos gehen: Andree Siever, der mehrere Jahre federführend (und ehrenamtlich) den Trittau Run organisiert hat, wird das aus beruflichen Gründen künftig vermutlich nicht mehr tun (können). Es bleibt zu hoffen, dass der beliebten und etablierten Veranstaltung nicht die Puste ausgeht, weil sich kein Vereinsheld findet, der übernimmt.

Wunsch und Realität
Wer mal eines der klassischen Städteplan- oder Wirtschaftssimulationsspiele auf dem Computer oder Smartphone gespielt hat, weiß, dass es mit dem Erfüllen aller Wünsche nicht so einfach ist. Damit eine Stadt wächst und gedeiht, aber vor allem ihre Bewohner glücklich sind, braucht es die richtige Mischung. Doch gleichzeitig sind vor allem Bauflächen endlich. Eine Stadt kann nicht beliebig wachsen – nicht auf dem Bildschirm und nicht in der Realität und so muss gut überlegt werden, was man mit welchen Flächen anstellt. Die Herausforderungen sind groß und zwar in der Realität noch größer und komplexer als in jeder preisgekrönten Simulation, die man im Zweifel neu starten kann. Der Klimawandel sorgt dafür, dass Flächen für regenerative Energien benötigt werden oder als Ausgleichsflächen und wenn eine Kommune Einnahmen generieren will und für Fachkräfte attraktiv sein, braucht es entsprechendes Gewerbe. Doch diese Menschen wollen auch irgendwo wohnen und so braucht es Wohnraum. Tatsächlich fokussiert sich dabei die Anstrengung oft auf bezahlbaren, günstigen Wohnraum. Doch Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke hat genau wie sein Herausforderer Tom Winter schon Recht, wenn sie im Wahlkampf darauf verweisen, dass bestimmte Fachkräfte eben doch auch nach einem Häuschen im Grünen suchen, das auch durchaus ein paar Euro mehr kosten darf. Nur günstiger Wohnraum werde nicht die Lösung sein. Und so wächst der Druck auf die Flächen weiter. Denn auf begrenzten Möglichkeiten müssen Angebote entstehen, die viele Menschen mit passenden Wohnangeboten versorgen, ansonsten ist das wieder schlecht für den Standort. So bleibt es dabei, dass es keine einfachen Antworten gibt, aber komplexe Herausforderungen.

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