Guido Behsen, Patrick Niemeier, Volker Stolten
Fette Beute
Das Geld liegt bekanntlich auf der Straße. Und wo schnelles Geld zu machen ist, da sind Gauner nicht weit. Denen wiederum ist es egal, wenn Unbeteiligte die Folgen ihrer Untat ausbaden müssen. Am Bahnhof Bad Oldesloe haben zu Beginn der Woche bisher Kriminelle sogenannte Mast-Erdungskabel gestohlen. Sechs Züge fielen daraufhin aus, zwölf weitere hatten teils erhebliche Verspätung, was die ohnehin nicht eben verwöhnten Stormarner Pendler vor eine weitere Geduldsprobe stellte. Zur Erinnerung: Bereits Anfang Mai waren bei Tremsbüttel Kupferkabel auf einer Länge von 1,2 Kilometern entlang der Bahnstrecke geklaut worden. Es entstand ein Schaden im fünfstelligen Bereich, während die Täter fette Beute machten. Die Preise für Buntmetalle steigen und steigen, sowohl im Welthandel als auch auf dem Schwarzmarkt. Die Polizei bittet nun Metallhändler, aufmerksam zu sein, wenn ihnen ungewöhnlich große Mengen Kupfer angeboten werden. Das Geld für die Ganoven liegt aktuell offenbar nicht auf der Straße, sondern an der Schiene.
Frage der Definition
Partnerschaften entwickeln sich mit der Zeit und auch die Vorstellung von Partnerschaften ist immer im Wandel. Das gilt nicht nur für Paare, sondern auch auf Städte- und Gemeindeebene. Das kann durchaus zu Reibungsverlusten und Frust führen. So ist es aktuell beim ehrenamtlichen Comité, das für den Austausch zwischen Bad Oldesloe und Olivet in Frankreich in der Kreisstadt agiert. Denn auf der anderen Seite der Grenze scheint sich aus Sicht der Oldesloer etwas verändert zu haben. Die Motivation sei nicht mehr ganz so spürbar oder die Prioritäten haben sich verschoben. Nach jahrzehntelangem Engagement möchte die Oldesloer Vorsitzende daher nicht weitermachen. Von Enttäuschung ist die Rede. Für sie seien besonders der zwischenmenschliche Austausch wichtig und die Begegnungen unter Jugendlichen und Vereinen. Doch – so hört man – das sei nicht mehr gefragt. Tatsächlich ist es wohl so, dass das, was vor 20 Jahren angesagt war, auch den Wellenbewegungen von Trends unterworfen ist. Für alle über so lange Zeit engagierten Menschen in Vereinen und Ehrenämtern ist es immer schwierig zu sehen, dass das, was lange Zeit funktionierte, plötzlich anders laufen soll und vielleicht gar nicht mehr gefragt ist. Auf der anderen Seite betont die Stadt Bad Oldesloe, es gebe gar keine Probleme in der Städtepartnerschaft, sondern nur unter den Freundeskreisen. Auch in anderen Städten waren solche Definitionsfragen und Diskussionen in den vergangenen Jahren zu hören. Dort hieß es zum Beispiel, dass der Austausch auf Behörden-, Wirtschafts- und Tourismusebene eine andere Qualität gewonnen habe, während die klassischen Schüler- oder Sportvereinsaustausche unwichtiger geworden seien. Eine Städtepartnerschaft definiert sich wohl – wie jede Partnerschaft – immer daraus, was beide Partner wollen und gemeinsam daraus machen. Da gibt es dann kein falsch oder richtig. Weiterlesen...