Stormarner Tageblatt 11.06.2022
„Feuerwehr und Katastrophenschutz“ soll helfen, einige Fachdienste in Extremsituationen zu entlasten
Patrick Niemeier
Einsätze koordinieren und gleichzeitig auch noch den Katastrophenschutz im Kreis im Blick behalten – die Aufgaben das Fachdienstes 62 – „Gefahrenabwehr / Integrierte Regionalleitstelle Süd“ – waren beim Kreis Stormarn bisher relativ umfassend. Unter den Extrembedingungen der Corona-Pandemie hat sich nun gezeigt, wie groß das Aufgabenfeld für Carsten Horn und sein Team war, wie Ingo Lange vom Fachdienst 61 (Öffentliche Sicherheit) berichten kann.
Aufteilung von Aufgaben in einen neuen Fachdienst
In Langes Aufgabenbereich fallen derweil bisher die Feuerwehren und die Kreisfeuerwehrzentrale. „Normalerweise passen diese Bereiche auf den ersten Blick da auch nicht richtig rein, weil wir ansonsten ja eher mit Waffenrecht, Jagdbehörde, Versammlungsrecht und Co. zu tun haben“.
Die Feuerwehren jedoch auch noch dem Fachdienst 62 zuzuschlagen, sei aus genannten Überlastungsgründen natürlich keine Option. Das gilt auch für den Katastrophenschutz, der nicht auch noch in den Bereich 61 fallen könne, so die Erklärung. Und so entwickelte die Kreisverwaltung mit Landrat Dr. Henning Görtz eine Strukturänderung, der auch die Politiker des Kreistages nicht widersprachen: Es entsteht ein neuer Fachdienst, in dem Feuerwehr und Katastrophenschutz ihre neue Heimat finden. Der Dienst bleibt im Fachbereich „Sicherheit und Gefahrenabwehr“ , den Andreas Rehberg leitet.
Aktuell wird eine Leitung für den neuen Fachdienst gesucht. Die Bewerbungsphase laufe noch bis Anfang Juli. Zu den Kernbereichen des neuen Fachdienstes zählen: die Aufgaben der unteren Katastrophenschutzbehörde wahrzunehmen, darunter fällt der Zivilschutz, die feuerwehrtechnische Zentrale und die Feuerwehraufsicht inklusive der Förderung der Feuerwehren. Der Fachdienst erhält – wenig überraschend und sehr passend – den Namen „Katastrophenschutz und Feuerwehr“.
Laut Kreisverwaltung sind momentan 11 Mitarbeiter mit diesen Aufgabenfeldern betraut, die nun bald eine neue Leitung erhalten. Ein wichtiger Faktor werde es sein, mit den Ordnungsämtern und den Wehrführungen in den Stormarner Kommunen im kooperationen Austausch zu sein.
Natürlich zählt auch die enge Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband und seinem neuen Kreisbrandmeister Olaf Klaus sowie mit dem Stormarner Katastrophenschutz zu den Kernaufgaben. Sollte es zu entsprechenden Situationen kommen werde sich natürlich auch mit dem Innenministerium oder mit THW, Landes- und Bundespolizei sowie Bundeswehr ausgetauscht und abgestimmt. Neben der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Nütschau und dem Katastrophenschutzzentrum in Bad Oldesloe wird auch das im Bau befindliche neue Katastrophenschutzzentrum in Hammoor mit in den Aufgabenbereich fallen. Es ist geplant dort Einheiten zu stationieren.
Von der neuen Fachdienstleitung wird laut Kreisverwaltung erwartet, dass sie den Bereich nicht nur führt, sondern auch weiterentwickelt. Eine der Herausforderungen werde die anstehende Digitalisierung in den Sachgebieten sein. Auch für den Fachdienst der Integrierten Regionalleitstelle bleiben die nächsten Jahre spannend. Denn aktuell wird bekanntermaßen die neue Leistelle in Bad Oldesloe gebaut.