Der 1. Schultag

Stormarner Tageblatt  16.08.2022

Insgesasmt 2583 Abc-Schützen werden in dieser Woche im Kreis Stormarn eingeschult. Hinzukommen 472 Mädchen und Jungen aus der Ukraine, die am Unterricht teilnehmen. Die Polizei gibt Sicherheitstipps.

Rund um die Grundschulen - wie hier an der Stadtschule Bad Oldesloe - stehen Hinweisschilder, die auf die Verkehrsanfänger hinweisen.  Finn Fischer
Rund um die Grundschulen – wie hier an der Stadtschule Bad Oldesloe – stehen Hinweisschilder, die auf die Verkehrsanfänger hinweisen. Finn Fischer

Patrick Niemeier

Es sind aufregende Tage für insgesamt 2583 Mädchen und Jungen in Stormarn. Denn in dieser Woche werden sie in die Grundschulen im Kreis eingeschult. Laut Kreisverwaltung ist es die höchste Anzahl an Erstklässlern der vergangenen vier Jahre. So wurden 2019/20 2386 Ersklässler eingeschult, 2020/21 waren es 2435, 2021/22 2426 und in diesem Jahr die erwähnten 2583 neuen Schulkinder, wie Wilhelm Hegermann, Leiter des Fachbereichs „Jugend und Schule“ beim Kreis Stormarn, erklärt. Über alle Jahrgänge verteilt besuchen mit Start des neuen Schuljahres auch 472 Mädchen und Jungen aus der Ukraine in Stormarn eine Schule. Während nun in dieser Woche die Willkommensfeiern und ersten Schritte in den Grundschulen über die Bühnen gehen, ist es der Polizeidirektion Ratzeburg, die auch für Stormarn zuständig ist, ein wichtiges Anliegen, auf die neuen Verkehrsteilnehmer hinzuweisen.

Rücksicht auf Erstklässler im Straßenverkehr

„Für die Erstklässler ist nicht nur die Schule neu, sondern es sind auch die Wege im Straßenverkehr“, weiß Holger Meier, Sprecher der Polizeidirektion. „Die Kinder können aufgrund ihrer Größe leicht übersehen werden. Sie können Geräuschquellen nicht sicher erkennen und sind nicht in der Lage, Geschwindigkeiten und Entfernungen sicher einzuschätzen. Sie kennen keine toten Winkel und Bremswege“, sensibilisiert Meier andere Verkehrsteilnehmer. Das Motto laute daher für alle Autofahrer jetzt noch mehr als sonst „Fuß vom Gas“, wie Meier sagt. Doch auch Eltern sind gefragt, die Sicherheit ihrer Kinder selbst mit zu erhöhen. Ein wichtiger Punkt sei, den Schulweg oder den Weg zu Bushaltestellen zu üben. „Bringen Sie ihren Kindern bei, wie man sicher über die Straße geht“, appelliert Meier an die Eltern. Zu guter Sichtbarkeit im Straßenverkehr gehört auch entsprechende Kleidung. Optimal sei, wenn Schulranzen und Kleidung ausreichend reflektieren.
Auf der anderen Seite geht ein Appell in Richtung Helikoptereltern, die es oft gut meinen, wenn sie die Kinder bis vor die Schule mit dem Auto bringen. Vor mehreren Schulen in Stormarn entsteht daher regelmäßig ein großes Hol- und Bring-Chaos. „Teilweise ist das ein richtiges Verkehrschaos“, weiß Meier. „Und dazwischen sieht man dann die ein- und aussteigenden Kinder und auch noch die Schüler, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Unterricht kommen“, beschreibt der Polizeisprecher die bedrohliche Situation.
„Kinder können dieses Durcheinander nicht überblicken und sind dadurch mit der Gesamtsituation schnell überfordert. Das wiederum führt immer wieder zu gefährlichen Situationen“, sagt Meier. Die Polizei appelliert daher an die Eltern nicht direkt vor Unterrichtsbeginn oder -ende mit dem Auto bis vor die Schule zu fahren.
Stattdessen solle man sich – wenn die Fahrt mit dem Auto notwendig ist – einen Parkplatz in etwas Entfernung suchen. Die Kinder können dann die letzten Meter durchaus zu Fuß absolvieren. „Auf diese Weise entzerren Sie die Verkehrssituation vor den Schulen, zum Wohle der Schüler“, sagt Meier.

AWSH verschenkt Brotdosen

Auch die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) macht sich übrigens Gedanken zum Schulanfang tausender Schüler in den Kreisen Stormarn und Herzogtum-Lauenburg. In ihrem Fall geht es darum, Müll zu vermeiden. Und dazu motiviert die AWSH mithilfe eines Geschenkes.
Denn an insgesamt 65 Grund und Förderschulen in den beiden Kreisen werden insgesamt 5000 Brotdosen an die Schulanfänger verteilt. Dadurch kann bei der Mitnahme eines Pausenbrotes auf Folie und Einwickelpapier verzichtet werden.
„Die Kinder lernen dadurch, wie sie durch ihr Verhalten Abfälle vermeiden können und dass Abfallvermeidung ein wesentlicher Beitrag für mehr Ressourcen- und Klimaschutz ist“, sagt AWSH-Sprecher Olaf Stötefalke. Die Aktion habe in den Vorjahren an Schulen bereits zu einer kreativen Auseinandersetzung mit der Abfallproblematik geführt.

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